Abstract

ZusammenfassungFortschritte bei chirurgischer Technik, Immunsuppression und medizinischem Management haben zu einer wesentlichen Verbesserung der Ergebnisse nach Lebertransplantation (LTx) geführt. Pilzinfektionen stellen bei LTx‐Patienten allerdings nach wie vor schwerwiegende Komplikationen mit signifikant verringertem Überleben dar. Der überwiegende Anteil von Pilzinfektionen nach LTx wird durch Candida spp. hervorgerufen, was sich aus dem großen abdominalchirurgischen Eingriff erklärt. Aspergillus‐Infektionen stellen die zweithäufigste Pilzinfektion dar, während andere Erreger wie Pneumocystis, Cryptococcus und Zygomyzeten nur in Einzelfällen eine Rolle spielen. Die hohe Letalität von invasiven Pilzinfektionen bei LTx‐Patienten ist durch den Schweregrad der Grunderkrankung sowie Schwierigkeiten bei Diagnose und medikamentöser Therapie bedingt. Mit den derzeitigen mikrobiologischen Testverfahren ist eine frühe und zuverlässige Diagnose nicht möglich. In der Therapie stellte Amphotericin B bislang das Mittel der Wahl dar, wobei Nebenwirkungen die Anwendung limitieren. Fluconazol weist eine größere therapeutische Breite und geringe Arzneimittelinteraktionen auf. Nachteile sind fehlende Wirksamkeit auf Aspergillus‐Spezies und die Selektion resistenter Candida‐Stämme. Eine Weiterentwicklung stellen aufgrund deutlich geringerer Toxizität und breitem Wirkspektrum neue Azolderivate (Voriconazol) und Echinocandinderivate (Caspofungin) dar. Durch die Identifikation prognostischer Faktoren für die Entwicklung von Pilzinfektionen bei LTx‐Patienten lassen sich Hochrisikogruppen definieren. Eine medikamentöse Prophylaxe bzw. eine präemptive Behandlung bei solchen Risikopatienten kann zu einer Verbesserung der klinischen Ergebnisse führen.

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