Abstract
Die Durchführung einer oralen Antikoagulation ist bei Patienten mit einer zerebralen Amyloidangiopathie eine therapeutische Herausforderung. Die Assoziation der zerebralen Amyloidangiopathie mit Lobärblutungen, eine hohe Mortalität intrazerebraler Blutungen insbesondere unter oraler Antikoagulation sowie das hohe Rezidivrisiko solcher Blutungen erfordern eine strenge und interdisziplinäre Risiko-Nutzen-Abwägung. Vitamin-K-Antagonisten erhöhen das Risiko für die mit intrazerebralen Blutungen vergesellschaftete Mortalität um 60 % und sollten daher möglichst vermieden bzw. speziellen klinischen Situationen (z. B. mechanischer Aortenklappenersatz) vorbehalten sein. Auch der Einsatz von neuen oralen Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern bedarf einer strengen Risiko-Nutzen-Abwägung, da auch diese Substanzen das zerebrale Blutungsrisiko erhöhen. Insbesondere bei Patienten mit einer absoluten Arrhyhtmie bei Vorhofflimmern ist der interventionelle Vorhofohrverschluss eine therapeutische Alternative. Darüber hinaus sind weitere klinische Implikationen bei Patienten mit zerebraler Amyloidangiopathie Gegenstand dieser Literaturübersicht, beispielsweise Besonderheiten nach akutem ischämischem Schlaganfall und erforderlicher Sekundärprophylaxe, bei vorherigen intrazerebralen Blutungen und bei Patienten mit kognitiven Defiziten.
Highlights
von denen 51,4 % die diagnostischen Kriterien einer CAA erfüllten
atrial fibrillation on antithrombotic therapy are independent of the presence of cerebral Amyloid Angiopathy
intracranial haemorrhage risk in patients anticoagulated for atrial fibrillation after acute ischaemic stroke
Summary
Die bedeutsamsten Prädiktoren für die Entwicklung einer ICB bei Patienten mit einer CAA sind eine zurückliegende ICB, das Vorliegen einer disseminierten cSS sowie die Dauer und Art der oralen Antikoagulation [2]. Patienten mit einer CAA und vorheriger ICB weisen ein jährliches Rezidivblutungsrisiko von 8,9 % pro Jahr auf [4]. Bezüglich der cSS konnte eine Metaanalyse von 6 Studien mit > 1200 symptomatischen Patienten zeigen, dass das jährliche ICB-Risiko bei Patienten in Abhängigkeit des Vorliegens und Schweregrades einer cSS ansteigt: ohne cSS 3,9 % pro Jahr (95 %-KI 1,7–6,1 %), mit cSS 11,1 % pro Jahr (95 %-KI 7–15,2 %; [15]). Andere Daten zeigen ein jährliches Blutungsrisiko von 19 % pro Jahr bei Patienten mit CAA und zurückliegender ICB, wenn bildmorphologisch fokale Subarachnoidalblutungen (fSAH), d.
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