Abstract

HintergrundDie zahlreichen diagnostischen und therapeutischen Innovationen beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom, sowohl in der hormonsensitiven als auch in der kastrationsresistenten Situation, haben in den letzten Jahren zu einer Neuorientierung beim Management dieses Tumors geführt. Ungeachtet der bereits in Teilen in der S3-Leitlinie zu Früherkennung, Diagnose und Therapie des Prostatakarzinoms abgebildeten neuen diagnostischen und therapeutischen Methoden, gibt es in der klinischen Versorgung darüber hinaus gehende Fälle, in denen Patienten von diesen innovativen Verfahren potenziell profitieren könnten.FragestellungSeit Juli 2018 trifft sich deshalb eine interdisziplinäre Expertengruppe aus Nuklearmedizinern, Radiologen, Radioonkologen und Urologen, um ein Konsensuspapier zu Innovationen der bildgebenden Diagnostik und radionuklidbasierten Therapien des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms vor dem Hintergrund aktueller Studien und Erfahrungen im klinischen Alltag zu erarbeiten.SchlussfolgerungDer Arbeitskreis gibt Anregungen, um zu einer besseren Implementierung neuer bildgebender Techniken, wie multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT), PSMA-PET/CT (prostataspezifisches Membranantigen – Positronenemissionstomographie/Computertomographie) und innovativer therapeutischer Optionen (Radium-223-dichlorid, Lutetium-177-PSMA) bei den komplexen Therapieoptionen des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms beizutragen.

Highlights

  • Numerous diagnostic and therapeutic innovations in the treatment of advanced prostate cancer, both in the hormone-sensitive and in the castrationresistant situation, recently led to a new orientation in the management of this tumor

  • potential indications beyond the ones covered by the S3 guideline on early detection

  • diagnosis and therapy of prostate cancer in clinical care that might be helpful for patients

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Summary

Bildgebung bei Primärdiagnose

Wichtigste Methoden im Rahmen der Primärdiagnostik des Prostatakarzinoms sind digital-rektale Untersuchung, transrektaler Ultraschall (TRUS) und Biopsie [1]. Die Sensitivität der Diagnose kann laut Daten einer Phase-III-Studie mit intraindividuellem Vergleich der Methoden durch die MRT im Vergleich zur TRUS-geführten Biopsie verdoppelt werden (93 % vs 48 %; p < 0,0001; [2]). Untermauert wird dieses Ergebnis durch die kürzlich publizierte PRECISION-Studie, in der sich die Risikoabschätzung mittels MRT vor Biopsie und die MRT-gesteuerte Biopsie im Vergleich zur sonographisch gesteuerten Biopsie ebenfalls als überlegen erwies [3]. Die PSMA-PET (prostataspezifisches Membranantigen – Positronenemissionstomographie/Computertomographie) hat eine höhere Genauigkeit für den Nachweis von Prostatakarzinommetastasen als die Kombination von Computertomographie (CT) und Knochenszintigraphie [4]. Laut eines aktuellen ASCOAbstracts verbessert die Kombination der beiden Bildgebungsmodalitäten die Leistung, erreicht jedoch auf Läsionsebene keine statistisch signifikanten Werte und rechtfertigt möglicherweise keine Änderungen der derzeitigen Praktiken [5]

Primäres Staging
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Findings
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