Abstract

HintergrundDie Analyse krankheitsspezifischer Kosten gewinnt in einem zunehmend ökonomisch ausgerichteten Gesundheitssystem an Relevanz, wobei vor allem chronische Erkrankungen aufgrund der langen Krankheitsdauer sowie häufiger Hospitalisierung und Arztbesuche von besonderem Interesse sind. Epilepsien stellen eine häufige neurologische Erkrankung dar, welche mit paroxysmal auftretenden epileptischen Anfällen und häufig hiermit assoziierten Verletzungen einhergeht und alle Altersgruppen betrifft.ZielZiel der Arbeit ist die Aufarbeitung der stationären Behandlungskosten anfallsbedingter Verletzungen sowie die Analyse hinsichtlich relevanter kostenverursachender Faktoren. Mittels alternativer Kalkulation der Versorgungskosten soll zusätzlich der Frage nach potenziellen Vergütungsproblemen im aktuellen DRG-System („diagnosis related groups“) nachgegangen werden.MethodenGrundlage dieser monozentrischen, retrospektiven Analyse ist der tatsächliche Erlös der stationären Behandlung von 62 Patienten, die zwischen 01/2010 und 01/2018 im Universitätsklinikum Frankfurt aufgrund von Verletzungen im Rahmen epileptischer Anfälle erfolgte. Die Analyse potenzieller kostenverursachender Faktoren bezog sich auf relevante soziodemographische und klinische Aspekte, die alternative Kalkulation der Versorgungskosten wurde mit gängigen gesundheitsökonomischen Methoden durchgeführt.ErgebnisseDer mittlere DRG-Erlös betrug 7408 € (±8993 €, Median 5086 €, Spanne 563–44.519 €), die mittleren kalkulierten Kosten 9423 € (±11.113 €, 5626 €, Spanne 587–49.830 €). Als signifikant kostenverursachender Faktor konnte eine Liegedauer ≥7 Tage (p = 0,014) identifiziert werden. Aufgrund des signifikanten Unterschieds (p < 0,001) zwischen Erlös und kalkulierten Kosten erfolgte eine Analyse nach Faktoren für potenzielle Vergütungsprobleme, welche für eine Aufenthaltsdauer von ≥7 Tagen (p = 0,014) sowie für eine Behandlung auf Intensivstation (p = 0,019) signifikant verblieb.SchlussfolgerungDie stationären Versorgungskosten von Patienten mit Frakturen aufgrund epileptischer Anfälle sind hoch und daher gesundheitsökonomisch relevant. Generell scheint die auf Fallpauschalen basierende Vergütung nach G‑DRG die tatsächlichen Kosten zu decken, bei Patienten mit einer langen Liegedauer oder einen Aufenthalt auf Intensivstation können jedoch Vergütungsprobleme bestehen.

Highlights

  • The systematic analysis of disease-specific costs is becoming increasingly more relevant in an economically oriented healthcare system

  • Chronic diseases are of particular interest

  • which are often associated with injuries

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Summary

Der Chirurg

Epilepsie über rezente Verletzungen im Rahmen ihrer Anfälle, die Lebenszeitprävalenz anfallsbedingter Verletzungen liegt zwischen 11 und 28 %, wobei eine Häufung von Verletzungen bei Patienten mit therapierefraktärer oder schwer zu behandelnder Epilepsie beschrieben wurde [4, 34, 43]. Neben den direkten Traumafolgen gehen Verletzungen im Rahmen epileptischer Anfälle mit einer verminderten Lebensqualität der Betroffenen einher, welche eine weitere relevante Belastung für Patienten und deren Angehörige darstellt [21, 37, 42, 43]. Ziel dieser Studie ist es, die krankheitsspezifischen Kosten der stationären Versorgung anfallsbedingter Verletzungen aufzuarbeiten, wobei neben der Erfassung des Reinerlöses sowie einer Analyse nach kostenverursachenden Faktoren auch eine alternative Kalkulation der Behandlungskosten nach gängigen gesundheitsökonomischen Methoden erfolgte, um potenzielle Vergütungsprobleme des DRG-Systems zu eruieren

Studiendesign und Datenakquise
Datenverarbeitung und Statistik
Methods
Tatsächlicher Erlös und kalkulierte Kosten
Univariate Analyse kostenverursachender Faktoren
Frakturversorgung konservativ
DRG Erlös
Anfall und Epilepsie
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Full Text
Paper version not known

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