Abstract

HintergrundLeiharbeit in der Pflege wird als Arbeitsform verwendet, um offenen Personalstellen in Kliniken zu begegnen. Sowohl Krankenhausträger als auch Pflegekräfte sehen dies aus unterschiedlichen Gründen kritisch.ZielZweck dieser Untersuchung war es herauszufinden, welches persönliche Nettoeinkommen Pflegekräfte von deutschen Intensivstationen und Intermediate-Care-Stationen als „gerecht und ausreichend“ für ihre Tätigkeit empfinden und welchen Einfluss das Gehalt auf die Wechselwilligkeit in die Leih‑/Zeitarbeit bzw. wieder zurück in eine Festanstellung haben.MethodeVon September bis Oktober 2020 wurde eine anonymisierte Onlineumfrage unter Pflegenden von Intermediate-Care-Stationen, Intensivstationen und Funktionsbereichen im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik.ErgebnisVon 1203 Teilnehmer_innen (TN) konnten 1036 (86 %) in Deutschland Arbeitende ausgewertet werden. Die Frage nach dem persönlichen Nettoeinkommen wurde von 1032 (99 %) TN beantwortet. Der überwiegende Anteil der Befragten (n = 522) gibt an, über ein persönliches Nettoeinkommen von 2000–2999 €/Monat zu verfügen. Der Wunsch, in die Leiharbeit zu gehen, ist in der untersuchten Stichprobe geringer, je höher das persönliche Nettoeinkommen ist. Die TN in Festanstellung ohne Nebenerwerb empfinden ein persönliches Nettoeinkommen von 3200 €/Monat (Median 3200 €; IQR 2800–3800 €) als ausreichend und gerecht für ihre Tätigkeit. Von den Leiharbeiter_innen gaben 142 Personen an, dass ein persönliches Nettoeinkommen von 3200 €/Monat (Median 3200 €; Interquartilsabstand 3000–3950 €) ausreichend wäre, um von der Leiharbeit zurück in eine Festanstellung zu wechseln.SchlussfolgerungDie Intensivpflegenden dieser Umfrage empfinden ein Gehalt von 3200 €/Monat netto als ausreichend und gerecht für ihre Tätigkeit. Die Gehaltshöhe kann ein Parameter für die Entscheidung sein, in die Leiharbeit zu gehen, aber auch um wieder in die Festanstellung zu wechseln. Unabhängig vom Gehalt wurden bessere Arbeitsbedingungen für alle befragten Gruppen als essenzieller Bestandteil in Bezug auf die Arbeitszufriedenheit angegeben.

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