Abstract

Aus der Vielzahl der Umweltchemikalien werden nur die behandelt, die mit der Luft vom Emittenten zur Pflanze verfrachtet werden. Die Reichweite von wirksamen Mengen dieser Luftfracht betragt bei Emittenten und Ballungszentren ca. 3 km und bei Strasen und Autobahnen 50 m. Mit Hilfe dieser Zahlen wird geschatzt, das nur 7% der landw. u. gart. Nutzflachen der BRD im Einwirkungsbereich von Luftverunreinigungen liegen und somit bei ca. 93% der pflanzlichen Erzeugnisse in der BRD eine Beeintrachtigung der Qualitat auf diese Weise kaum gegeben ist. In Ballungszentren und im 3 km-Gurtel um diese liegen aber vornehmlich Frischgemuseflachen, deren Erzeugnisse beeintrachtigt werden konnen. Gelangen uber langere Zeit nur Nahrungspflanzen aus diesem Bereich zum Verzehr, ist eine gesundheitliche Gefahr dann gegeben, wenn im jeweiligen Immissionstyp Stoffe in relativ hohen Konzentrationen vorhanden sind, die bereits in geringen Mengen dem Menschen schaden. SO2 ist fur die Pflanze in vielen Immissionstypen ein hoher Schadfaktor, da bereits 0,2–0,4 mg SO2/m3 Luft Schaden anrichten konnen. Folgeschaden, z.B. Qualitatsverschlechterungen, die auch fur den Menschen von Bedeutung sind, wurden bisher nicht festgestellt, wenn man von akuten Schaden an Pflanzen durch SO2 oder HF absieht. Fluor ist in dieser Hinsicht weitaus gefahrlicher, da Fluorschaden an Pflanzen Trockenschaden ahnlich sehen und nur durch eine Fluoranalyse ermittelt werden konnen. Von den Schwermetallen ist dem Cadmium im Hinblick auf die menschliche Gesundheit grosere Beachtung als bisher zu schenken. Leider ist uber dieVerbreitung dieses Elements in den pflanzlichen Nahrungsmitteln noch wenig bekannt. Dem heute viel diskutierten Blei durfte jedoch eine geringere Bedeutung (also nach dem Quecksilber) beizumessen sein. Trotzdem bleibt die Forderung bestehen, Pflanzen und Boden nicht mit solchen Stoffen anzureichern, die — wenn auch nicht sofort, aber nach Akkumulation oder im Zusammenwirken — fur die Gesundheit des Menschen nachteilig sind. Von der ‘Qualitat’ einer Pflanze kann man so lange nicht reden, wie sie irgendeinen Stoff in Mengen enthalt, die fur den Menschen eine Gefahr bedeuten. Negative Qualitatsmerkmale (Gifte) lassen sich nicht mit positiven Qualitatsmerkmalen aufwiegen.

Full Text
Paper version not known

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call

Disclaimer: All third-party content on this website/platform is and will remain the property of their respective owners and is provided on "as is" basis without any warranties, express or implied. Use of third-party content does not indicate any affiliation, sponsorship with or endorsement by them. Any references to third-party content is to identify the corresponding services and shall be considered fair use under The CopyrightLaw.