Abstract

HintergrundDie Coronaviruserkrankung COVID-19 hat im Frühjahr 2020 zu einer deutlichen Minderleistung der elektiven Medizin in den Krankenhäusern geführt, wobei es für universitäre Polikliniken bisher keine entsprechenden Daten über das Ausmaß dieser Reduktion und die damit verbundenen Erlösminderungen gibt.Material und MethodeMithilfe der Daten des aus dem Krankenhausinformationssystems (IS-H/i.s.h.med unter SAP, Cerner Corporation, North Kansas City, MO, Vereinigte Staaten von Amerika und SAP SE, Walldorf, Deutschland) und der an unserer Klinik mitentwickelten Zeiterfassungs- und Managementsoftware TimeElement (Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland) wurden alle Patientenkontakte des COVID-19-Shutdowns über ca. 7 Wochen vom 18.03.2020 bis zum 08.05.2020 evaluiert und mit dem Vorjahreszeitraum 2019 verglichen. Zudem wurden die Fallzahlen für das erste und zweite Quartal 2019 und 2020 in Relation gesetzt.ErgebnisseIm COVID-19-Zeitraum reduzierte sich die Gesamtzahl der Patientenkontakte um 59,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der abrechenbaren Fälle reduzierte sich um 74,8 %.Insbesondere der Hochschulambulanz‑/Selbstzahlerbereich verzeichnete mit einer Reduktion der Patientenkontakte auf 17,2 % des Ausgangswertes von 2019 den größten Patientenwegfall. Aus der reduzierten Arbeitsleistung resultierte ein Erlösverlust von mindestens 218.000 €. Über TimeElement ergab sich ein Rückgang aller diagnostischen Spezialleistungen von 69,4 %, wobei gerade auch Gesichtsfelduntersuchungen um ca. 75,3 % reduziert waren. OCT-Messungen verzeichneten einen Rückgang um 60,3 %. Das Patiententracking ergab allerdings auch eine Reduktion der durchschnittlichen Anwesenheitszeiten der Patienten um ca. 23 % (COVID-19: 145,8 ± 88,8 min vs. 2019: 189,6 ± 97,2 min).DiskussionDer COVID-19-Shutdown ließ die Arbeitsleistung unserer Poliklinik auf nur noch ca. 40 % der Patientenkontakte und die der funktionsdiagnostischen Untersuchungen auf nur noch ca. 30 %, verglichen zur Leistung aus dem Jahr 2019, einbrechen. Die Reduktion der Patientenzahl führte allerdings auch dazu, dass die Anwesenheitszeiten der Patienten deutlich geringer als bei regulärer Auslastung ausfielen. Die damit verbundenen finanziellen Verluste sind durchaus erheblich und offensichtlich nicht über gesetzlich geregelte Ausgleichszahlungen wie im stationären Bereich kompensiert.

Highlights

  • to a significant reduction in the number of patients treated in elective medicine in hospitals

  • which was codeveloped at our clinic

  • all patient contacts of the COVID-19 shutdown were evaluated over a period of approximately 7 weeks

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Summary

Der Ophthalmologe

Weiterhin sollten aber auch dringliche postoperative Kontrollen sowie chronische Therapien wie die intravitrealen operativen Medikamenteneingaben (IVOMs) inklusive Kontrollen durchgeführt werden, um eine Verschlechterung des Krankheitszustandes idealerweise zu verhindern. Zu den elektiven und nicht mehr durchzuführenden Behandlungen gehören neben der refraktiven Chirurgie natürlich auch die weitläufig durchgeführte Kataraktchirurgie inklusive Voruntersuchungen sowie andere aufschiebbare Behandlungen. Diese besondere Gesetzeslage führte dazu, dass innerhalb kürzester Zeit ein Großteil von Terminpatienten mit „elektiven“ Behandlungen nicht mehr einbestellt wurde und die Behandlung bis auf Weiteres ausgesetzt werden musste. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die COVID-19-Belastung der Krankenhäuser im Norden Deutschlands in der ersten Welle nur relativ moderat gewesen ist und somit viele Mitarbeiter über längere Zeiträume innerhalb des COVID-19-Shutdowns aufgrund ausgebliebener Patientenarbeit Überstunden abbauen konnten. Interessanterweise ist die inhaltliche Arbeitsleistung einer Augenpoliklinik außer im Bereich der Kontakte und der Fallanzahl unseres Wissens bisher nicht detailliert dargestellt. Somit gibt es unseres Wissens keine veröffentlichten Daten darüber, wie viel inhaltliche Arbeitsleis-

Ende der Messung
Material und Methoden
Interaktionen Diagnostik
Optos Elektrophysiologie
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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