Abstract

ZusammenfassungDie Jasside Empoasca flavescens F. (Homopt., Jassidae) ist ein wichtiges saugendes Insekt an der Rizinuspflanze (Ricinus communis L) in Süd‐Indien. Beträchtlicher Schaden entsteht sowohl durch den Pflanzensaftentzug als auch durch Verursachung einer Krankheit (Zikadenpest). Die stark kümmernden Pflanzen der empfindlichen Sorte Dominica verkürzen die Internodienlängen und vermindern die Knotenzahl, hauptsächlich, weil die Tiere der Pflanze eine beträchtliche Menge freies Auxin entziehen. Durch das Saugen der Zikaden wurde die Auxin‐Aktivität bei der empfindlichen Sorte Dominica bis zu 22,8%, bei der robusteren Sorte C3 Pakistan um etwa 10% und bei der widerstandsfähigsten Sorte Baker um etwa 2% reduziert.Eine chromatographische Trennung der Auxine zeigte, daß die gesunden und von Zikaden befallenen Pflanzen der Pakistan‐ und Baker‐Sorten nur 3‐Indolbytylsäure (IBA) besitzen, während die befallenen Pflanzen der Dominica‐Sorte nur 3‐Indolessigsäure (IAA) sowie noch zwei weitere, nicht identifizierte Auxine enthalten. Es wird vermutet, daß die hohe Konzentration von Tryptophan im Speichel der Zikaden möglicherweise zu einem Ansteigen des Aminosäuregehalts in den befallenen Pflanzen führt, zumal die speichelabsondernde Schnabelscheide während der Nahrungsaufnahme in der Pflanze verbleibt und Tryptophan eine Vorstufe für IAA ist. Dementsprechend enthielten nur die befallenen Pflanzen IAA.Die gesunden Dominica‐ und Pakistan‐Pflanzen wiesen einen signifikant höheren Gehalt an freiem Auxin und demgemäß üppigeren Wuchs und größere Höhe auf als befallene Pflanzen. Sie wurden daher von den Zikaden bevorzugt. Zikadenbefall vermindert die Enzym‐(Katalase‐)Aktivität bei der empfindlichen Dominica‐ und der toleranteren C3‐Pakistan‐Sorte sehr stark. Zwei weitere widerstandsfähige Sorten verhielten sich diesbezüglich uneinheitlich.

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