Abstract

ZusammenfassungHintergrundGesundheitskompetenz (GK) gilt als eine Schlüsseldeterminante im Hinblick auf die Gesundheitssicherung. Die Förderung von GK sollte so früh wie möglich beginnen, um späteren Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Im Setting Schule haben Lehrkräfte hierbei eine zentrale Rolle, denn sie werden durch den Ganztagsschulbetrieb sowie die Inklusionsbestrebungen immer häufiger mit Gesundheitsproblemen Heranwachsender konfrontiert. Gleichwohl kann festgestellt werden, dass eine Vielzahl der Lehrkräfte selbst erhebliche Gesundheitsprobleme aufweist, u. a. bedingt durch hohe Arbeitsbelastungen.FragestellungIn dieser Arbeit wird das Niveau der GK von Lehrkräften ermittelt und ein möglicher Zusammenhang zwischen individueller GK der Lehrkräfte und deren Sicherheit im Umgang mit chronisch erkrankten Schulkindern untersucht.MethodenEs erfolgte eine Sekundärdatenanalyse von Daten aus einer quantitativen Befragung von n = 420 Lehrkräften. Zur Selbsteinschätzung ihrer GK wurde der „European Health Literacy Survey Questionnaire“ (HLS-EU-Q16) verwendet. Weiterhin erfolgten Korrelationsanalysen zwischen der GK und dem Grad der Unsicherheit im Umgang mit ausgewählten Gesundheitsproblemen.ErgebnisseMehr als die Hälfte der Befragten weist eine eingeschränkte GK auf. Gleichzeitig ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen GK und der Sicherheit im Umgang mit chronisch erkrankten Schüler/‑innen festzustellen. Insbesondere im Umgang mit psychischer Gesundheit bestehen Unsicherheiten.DiskussionEs besteht eine Diskrepanz zwischen den Anforderungen an die Lehrkräfte im Hinblick auf die Bewältigung von Gesundheitsproblemen im Setting Schule und ihrer dafür benötigten Gesundheitskompetenz und Souveränität im Umgang mit chronischen und psychischen Beeinträchtigungen. Die genannten Aspekte können einen Einfluss auf die kindliche GK sowie die gesundheitliche Entwicklung der Heranwachsenden nehmen.

Highlights

  • Health literacy (HL) is regarded as a key determinant in health promotion

  • Auffällig ist in unserer Studie der vergleichsweise hohe Anteil fehlender Werte (10 %) bei den Items zu psychischen Unterstützungsmöglichkeiten (

  • Röthlin F, Pelikan JM, Ganahl K (2013) Die Gesundheitskompetenz der 15-jährigen Jugendlichen in Österreich

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Summary

Originalien und Übersichten

Individuelle Gesundheitskompetenz von Lehrkräften und deren (Un)Sicherheit im Umgang mit chronisch erkrankten Schulkindern und Notfallsituationen. Gesundheitskompetenz gilt als eine Schlüsseldeterminante im Hinblick auf die Gesundheitssicherung [1] und wird als zentrales Element in der Gesundheitsförderung diskutiert [2]. Schließlich wurde im Jahr 2010 das European Health Literacy Consortium (EU-HLC) mit dem Ziel gegründet, Daten zur Gesundheitskompetenz bei den EUBürger/-innen zu erheben. Mit dem auf diesem Modell aufbauenden Messinstrument „European Health Literacy Survey Questionnaire“ (HLSEU-Q) wurde im Jahr 2011 erstmals die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung von acht europäischen Mitgliedstaaten des EU-HLC erhoben (HLS-EU 2012). Mit Blick auf die einschlägige Literatur gilt diese jedoch als zentraler Faktor für ein professionelles Handeln im Rahmen der Förderung von Gesundheitskompetenz bei den Schüler/-innen [12, 14,15,16]. Tab. 1 Stichprobenbeschreibung: Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Brandenburg und Hessen

Ohne Angabe
Forschungsfokus und Methoden
Sämtliche Analysen wurden mit dem
Gesundheitskompetenz der Lehrkräfte
Epileptischer Anfall
Unabhängige Variablena
Güte des Modells
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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