Im Spannungsfeld zwischen hochdeutscher Norm und niederdeutscher Sprachkompetenz

Nicolaus Janos Raag

doi:10.1163/18756719-12340229

Abstract

Abstract This article contains an edition of a 17th-century Low German letter addressed to the German congregation in Stockholm. Seen against the shift of writing language from Low to High German, this letter is analyzed in respect to code-mixing, which is shown to fulfill a communicative function. Furthermore the author here suggests that the code-mixing observed in the letter can be described as congruent lexicalization, where Low German syntactic structures are filled with both Low and High German lexical material.

Highlights

Vor dem Hintergrund des Schreibsprachenwechsels vom Nieder- zum Hoch deutschen lassen sich im frühneuzeitlichen Archivmaterial der Deutschen St
Codemixing konnte als adäquates Beschreibungsmodell der in Mattewes’ Brief zu beobachtenden Sprachmischung angewandt werden, und formal lässt sich das Codemixing in der Salutatio als eine Form der kongruenten Lexikalisierung im Übergangsbereich zur Insertion beschreiben, wo eine zugrundeliegende niederdeutsche Struktur mit hoch- wie niederdeutschem via free access lexikalischem Material gefüllt wird
“Niederdeutsch-hochdeutscher Sprachwechsel in Dänemark zur Zeit der Reformation und das weitere Schicksal des Niederdeutschen im 17

Summary

Historischer Hintergrund

2.1 Schreibsprachenwechsel Wie erwähnt stellt der Schreibsprachenwechsel einen wichtigen sprachhistorischen Kontext dar, vor dem das Codemixing im vorliegenden Brief zu verstehen ist. Die Kapelle erwies sich jedoch als zu klein für zwei Gemeinden und im März 1594 beschwerte sich die deutsche Gemeinde bei König Sigismund, dass sie nicht über eine eigene Kirche verfügte und brachte den Wunsch vor, die St.-Gertruds-Kapelle alleine nutzen zu dürfen, die sie zur Kirche ausbauen lassen wollte (die oben erwähnte Bittschrift abgedruckt bei Lüdeke, 1823: 68–72). 3.2 Zum Aufbau und Inhalt des Briefes Bei dem vorliegenden Schreiben Mattewes Schroders handelt es sich um einen Brief im Sinne der von Golz (2007: 251) gegebenen Definition: Der Text ist eine schriftliche Mitteilung, die von einer Einzelperson verfasst wurde (hier Mattewes Schroder) und an eine bestimmte, genannte und abwesende Gruppe von Personen gerichtet war (hier an den Ältestenrat der deutschen Gemeinde zu Stockholm) und nicht zur weiteren Veröffentlichung bestimmt war. Dementsprechend folgt der Brief auch der von Meier dargestellten Textstruktur mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Briefe (siehe Tabelle 1)

Petitio Conclusio

Codemixing in Mattewes Schroders Brief

Kommunikative Funktionen von Codemixing

Zusammenfassung und Ausblick

Literatur