Abstract

Since the German reunification biographical, personal identities and various forms of collective identity have become the focus of increased attention. However, the ways in which identity is constructed and which role various forms of representation play in this construction has remained surprisingly underresearched. Using the example of Kerstin Hensel's Tanz am Kanal (1994) and employing postcolonial theory, the present paper will demonstrate how narrative patterns not only reflect social structures, but shape and indeed create these structures. Hensel purposely avoids the conflation of authorial and narrative voice, and thus invents new stories with new memories and identities. She is thus able to show that identity and the quest for identity are not constant in either content or intensity; rather, they remain in perpetual change.

Highlights

  • I Seit der Wiedervereinigung beansprucht der Bereich biographisch personaler Identität ebenso wie die unterschiedlichen Formen kollektiver Identität auch in Deutschland verstärkte Aufmerksamkeit; Fragen der deutschen nationalen Identität und nicht zuletzt die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen beschäftigen Sozial- und Geisteswissenschaften.[2]

  • Besonders Bhabhas Ansatz, der sich von der polarisierenden Systematik in Saids Orientalism absetzt und die psychodynamische Komplexität des wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnisses von Kolonisator und Kolonisiertem betont, scheint in bezug auf die ost- und westdeutsche Problematik vielversprechend zu sein, da er ermöglicht, Stereotypisierungen als ausgesprochen ambivalentes Phänomen zu betrachten

  • Im folgenden soll auf die Identitätskonstruktion der Ich-Erzählerin näher eingegangen werden; eine Konstruktion, die mit Hilfe des Schreibens und in ständiger Abgrenzung von den ‘anderen’ stattfindet.[45]

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Summary

Introduction

I Seit der Wiedervereinigung beansprucht der Bereich biographisch personaler Identität ebenso wie die unterschiedlichen Formen kollektiver Identität auch in Deutschland verstärkte Aufmerksamkeit; Fragen der deutschen nationalen Identität und nicht zuletzt die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen beschäftigen Sozial- und Geisteswissenschaften.[2]. Hensels Absage an die Authentizitätsforderungen des Feuilletons und viele ihrer Leser könnte jedoch auch eine Absage an die Autorität sein, die in der Geschichte der DDR und ihrer Literatur an die Autoren herangetragen wurde.[37] Denn Authentizität – so Helmut Lethen – ist keine Frage der Faktizität oder Realität, sondern der Autorität: “Dinge werden authentisch gemacht und, solange die Autorität unbestritten ist, von einem Publikum, das diese Autorität akzeptiert, auch für authentische gehalten.”[38]

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