Abstract

Seen from the point of view of literary-sociological studies, Franco Biondi’s works are part of the migrant and foreign literatures which emerged in Germany in the wake of the recruitment of foreign labour starting in the 1950s. This literature – written by authors who are not Germans in the sense of the old German nationality and citizenship legislation, but who live in Germany and have their works published in the German language area – was formerly called ‘guest-worker literature’. Then, in the 1980s, it was referred to as a literature of ‘shock and stunned silence’, and in the 1990s as ‘migrant literature’ or ‘literature of foreign parts’. The theme in Biondi ’s works is the break with origin and the process of ‘coming-to-language’ of the identity that is forming through the medium of language in the encounter with the foreign. Immigration for Biondi becomes immigration into a new language.

Highlights

  • foreign literatures which emerged in Germany in the wake

  • of the recruitment of foreign labour starting in the 1950s

  • who live in Germany

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Summary

Die Unversöhnlichen oder im Labyrinth der Herkunft

In Biondis erstem, 1991 erschienenem Roman Die Unversöhnlichen oder im Labyrinth der Herkunft, bleibt die literarische Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und die Suche nach der verlorenen Herkunft das bestimmende Thema. Der Roman erzählt nicht den Weg in die Fremde, sondern er setzt mit der Reise in das Herkunftsland des Ich-Erzählers ein. Zyklisch und wie unter Wiederholungszwang kehrt der Erzähler in seine Heimat zurück, die ihn buchstäblich nicht loslässt; es ist das “Unerledigte”, das Binachi “jedes Jahr ins Land der Herkunft rief” (20), dergestalt, dass die Herkunft “diktatorisch das Leben” (12) des Erzählers bestimmt und es auf diese Weise fremd werden lässt. Die Distanz zur Mutter ist auch der eigentliche Grund für den Abschied von der Herkunft wie von der Muttersprache; und so ist die deutsche Sprache für ihn mit dem Gewinn an Autonomie verbunden, genauer noch: Schreiben (in deutscher Sprache) wird zum einzigen Medium, in dem sich auf der Schwelle zwischen den Kulturen noch (Rest-)Identität konstituieren kann. Erschrieben werden soll eine Biographie, die nicht einfach der Bericht einer vermeintlich unmittelbar gegebenen Realität ist und nur wieder ins Gedächtnis gerufen werden muss.

In deutschen Küchen
Der Stau
Schluss
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