Abstract

HintergrundAufgrund der COVID-Pandemie-bedingten Veränderungen sind Pflegende im Setting der stationären Altenpflege besonderen Belastungen ausgesetzt und können in Bezug auf ihre moralische Verantwortung Dilemmata erleben.ZielZiel dieser Untersuchung ist es, die Auswirkungen und Wahrnehmungen hinsichtlich der Entstehung von Moral distress von Pflegenden im Setting der Altenpflege während der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland zu explizieren und daraus Schlussfolgerungen für die Gestaltung von Pflege in stationären Pflegeeinrichtungen zu ziehen.MethodeAuf der Basis einer Subgruppenanalyse (n = 510) des qualitativen Surveys der COVID-19-Pflegestudie werden Wahrnehmungen von Altenpflegenden während der Pandemie in Deutschland dargestellt und hinsichtlich der Entwicklung von Moral distress ausgewertet.ErgebnisseDurch die Analyse können 5 Kategorien („Dass wir keine Zeit haben, um ordentlich pflegen zu können“, „Vereinsamung“, „Konflikte mit Angehörigen und Bewohnern“, „Ständige Angst um Patientensicherheit, aber auch um die eigene Sicherheit“ und „Trauer, Stress und Wut“) identifiziert werden, die differenzierte Kriterien zum Entstehen von Moral distress bei den Altenpflegenden sowie deren Auswirkungen darlegen.SchlussfolgerungenAus den Erkenntnissen ist zu schlussfolgern, dass strukturelle und fachliche Lösungen entwickelt werden müssen, die es Pflegenden ermöglichen, ihr eigenes Arbeitsumfeld zu gestalten und fachliche Versorgungsentscheidungen selbstständig zu übernehmen.

Highlights

  • Background Due to the COVID19 pandemic-related changes and guidelines, nurses in the setting of inpatient geriatric care are exposed to specific burdens and may experience dilemmas with respect to their moral responsibility

  • The results show five categories (“That we have no time to care properly”, “Loneliness”, “Conflicts with relatives and residents”, “Constant fear for patient safety and for one’s own safety” and “Grief, stress and anger”), which represent differentiated criteria for the development of moral distress among nurses as well as its effects

  • Wenn Pflegende wissen, welche Maßnahmen aus berufsethischer und professionell-fachlicher Perspektive richtig sind, sich aber aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage fühlen, diesen Prinzipien entsprechend, eine angemessene Vorgehensweise zu ergreifen oder Schaden abzuwenden, erleben sie moralischen Stress – auch „moral distress“ genannt (Epstein und Hamric 2009; Kleinknecht-Dolf et al 2015; Spirig et al 2014; Hamric und Epstein 2017)

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Summary

Introduction

Background Due to the COVID19 pandemic-related changes and guidelines, nurses in the setting of inpatient geriatric care are exposed to specific burdens and may experience dilemmas with respect to their moral responsibility. Durch die unzureichende pflegerische Versorgung der vulnerablen Klient*innengruppe erkennen die Pflegenden ein ethisches Problem, können allerdings infolge des Personal- und Zeitmangels nicht angemessen reagieren, was Moral distress auslöst: „[besonders belastet mich] dass wir keine Zeit haben, um ordentlich pflegen zu können“ (JC132) oder auch „[besonders belastet mich] dass man keine professionelle Pflege durchführen kann.

Objectives
Results
Conclusion
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