Abstract

Heimhämodialyse (HHD) ist der Grundstein der Nierenersatztherapie in Deutschland. Sie ermöglichte ab 1969 das Überleben mit einer bis dahin tödlichen Diagnose. Mit dem Ausbau eines guten Netzes von Dialysezentren gingen das Wissen und die Erfahrung der HHD jedoch zunehmend verloren. In der Ausbildung kommt die HHD heute praktisch nicht mehr vor. Ungenügende Aufklärung und fehlendes Angebot der HHD sind die Folge. Aktuell werden in Deutschland weniger als 0,8 % der Patienten mit HHD behandelt. Die Industrie orientierte sich bei der Entwicklung von Dialysegeräten auf Standgeräte für die Zentren. Diese Form der Therapie behindert die Mobilität und schränkt die Aktivitäten von Patienten mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ein. Ausgehend von der Advancing American Kidney Health Initiative hat sich eine erfreuliche Dynamik in der Entwicklung innovativer, tragbarer und implantierbarer künstlicher Nieren entwickelt. Damit kann die Lebensqualität verbessert und die Sterblichkeitsrate gesenkt werden. Auch in Deutschland und Europa sind erste Initiativen entstanden. Diese innovativen Geräte und der damit zusammenhängende Wandel in der Nierenersatztherapie werden viele Probleme der nephrologischen Community, wie Personalmangel oder den Mangel an Spenderorganen und Tod auf der Warteliste lösbar machen und den Patienten Unabhängigkeit und Mobilität schenken. Die Kostenbelastung der Gesundheitssysteme kann reduziert werden. Darüber hinaus werden der immense Wasser- und Stromverbrauch durch die regenerativen Techniken der neuen Geräte dramatisch verringert.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call