Abstract

Bei einem Restaurator entwickelte sich nach dem Schneiden und Bearbeiten von „Santos”-Palisander (sachgerechter Name Pao ferro), einem Ersatzholz für Rio-Palisander, ein multiformes Exanthem mit EEM-Charakter an der Brust, dem Abdomen, den Ellenbeugen, Unterarmen, im Gesicht und in den intertriginösen Bereichen. Das Holz wurde anatomisch und chemotaxonomisch als Machaerium scleroxylon Tul. identifiziert. Die Epikutantestung mit dem nur in Machaerium-Arten vorkommenden Kontaktallergen (R)-3,4-Dimethoxydalbergion (Testkonzentration: 0,01 %) fiel eindeutig positiv aus. Der Restaurator reagierte darüber hinaus auch auf andere Dalbergione aus echten Palisander-Arten der verwandten Gattung Dalbergia sp., die im „Santos”-Palisander nicht vorkommen. Diese Reaktion bestätigte anamnestisch angegebene frühere Kontakte mit den genannten Nutzhölzern. Da Hautveränderungen bei der Exposition mit dem Holzstaub von Rio-Palisander (Dalbergia nigra All.) und Ostindisch-Palisander (Dalbergia latifolia Roxb.) jedoch nicht aufgetreten waren, muss eine stumme Sensibilisierung vorgelegen haben. Kreuzreaktionen auf das Chinon Primin und das mit dem (R)-4-Methoxydalbergion strukturell verwandte Obtusachinon aus Cocobolo (Dalbergia retusa Hemsl.) wurden nicht beobachtet. Allergische Kontaktekzeme mit EEM-Charakter nach Exposition gegenüber Holzstaub treten nur bei Arten mit hochgradig sensibilisierenden Inhaltsstoffen, wie z. B. dem (R)-3,4-Dimethoxydalbergion, auf.

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