Abstract

The article demonstrates how to reconstruct an oral historical variety by using modern methods. The phonetic-phonological phenomens of the Regional High German in the 19th century are presented for Segeberg (a town in the North Low German dialect area). Afterwards, the spatial structures of this historical prestigious variety are analysed using statistical methods (cluster analysis and implication analysis).

Highlights

  • Der Phonetiker und Neuphilologe Wilhelm Viëtor (1850–1918) erstellte im Rahmen seiner Marburger Phonetik-Vorlesungen einen Fragebogen, in dem er für über 300 Wörter die Lautvariation in der Vorleseaussprache bei phonetisch geschulten Personen erhob

  • The phonetic-phonological phenomens of the Regional High German in the 19th century are presented for Segeberg

  • 1 Einleitung Die Erforschung historischer Mündlichkeit steht in der Regel vor der Herausforderung, gesprochene Sprache anhand indirekter Quellen und schriftlicher Zeugnisse

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Summary

Untersuchungsgegenstand landschaftliches Hochdeutsch

Viëtors Erhebung ist für die Erforschung historischer Mündlichkeit insofern höchst ergiebig, als über den oberen Bereich des variativen Spektrums bis dato nur sehr wenig bekannt war und auch die zeitgenössische Sprachwissenschaft ihn nicht ausführlich dokumentiert hat. Als Vorlage für die Aussprache eines überregional verstehbaren Hochdeutsch konnte den Sprechern die nach einem Jahrhunderte andauernden Prozess nun vereinheitlichte Schriftsprache dienen. Zwar ist die ehemalige orale Prestigevarietät in ihren sprachlichen Ausprägungen auch dann noch vorhanden, aber im Unterschied zu vorher nun nicht mehr am oberen Pol des variativen Spektrums einzuordnen. Da das landschaftliche Hochdeutsch als historische Grundlage des Regiolekts, der im sprachlichen Alltag der meisten deutschen Sprecher dominanten Varietät, angesehen werden kann,[7] ist die Erforschung der ehemaligen Prestigevarietät für die Variationslinguistik und moderne Regionalsprachenforschung von Interesse. Anhand von Quellen wie Viëtor (1888– 1890) lässt sich nun das landschaftliche Hochdeutsch in seiner sprachlichen Ausprägung und zugleich Divergenz rekonstruieren, was im Folgenden beispielhaft für einen niederdeutschen Ort vorgeführt wird

Methodisches
Raumstrukturen des landschaftlichen Hochdeutsch und diachrone Entwicklung
Zusammenfassung
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