Abstract

ZusammenfassungDigitale Hilfsmittel wie Navigations- oder Tracking-Apps verändern Bewegung in der Stadt. Digitalisierungsprozesse von Sport- und Bewegungsaktivitäten sind kaum Gegenstand raumwissenschaftlicher Forschungen, gleichzeitig veranschaulichen sie – insbesondere aus Sicht der Stadtplanung – die transformativen Kräfte in Städten an der Schnittstelle von Digitalität, Raum und Bewegungserleben. Denn bisher werden hybride Sportformen in erster Linie sichtbar durch die zunehmende Beanspruchung öffentlicher Räume. Digitale Raumaneignung findet ausgehend von Plattformen, Communities und weiteren Online-Angeboten bereits überall statt. Infolge der Vermischung von online, offline und hybriden Settings stehen nicht nur die Koordination und Gestaltung von öffentlichen Grünanlagen sowie Sportinfrastruktur unter Veränderungsdruck. Es geht darum, ein grundlegendes Vokabular zur Neuorganisation von Bewegungsaktivitäten und Stadträumen zu formulieren. Im Fokus des Beitrags stehen deshalb vor allem Anknüpfungspunkte für die qualitative Raumforschung und Digitalisierungsforschung: Anhand einer bundesweiten Online-Befragung (n = 861) werden Eigenschaften für sportaffine Heranwachsende (Altersgruppe 15–19 Jahre, n = 128, und Altersgruppe 20–24 Jahre, n = 152) mittels der folgenden Kategorien vorgestellt: Akteur*innen, digitale Hilfsmittel, Sport‑/Bewegungsformen, Orte und Infrastrukturen, Angebote und Aktivitäten. Die systematische Stichprobe kombiniert Ergebnisse aus Gruppendiskussionen (n = 31) mit Akteur*innen aus der Plattformökonomie, Sportunternehmen, Verwaltungen und Zivilgesellschaft. Diese Analyse der Raumproduktion Heranwachsender stößt Fragen zum Einfluss der Digitalisierung auf soziale Prozesse sowie zu sich verändernden Orten und zukünftiger Planung an. Schließlich werden Einblicke in die alltäglichen Sporterlebnisse der eher informellen Lebenswelt von Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen für ein transdisziplinäres Forschungsfeld offeriert. Innerhalb einer vielschichtigen Gemengelage bietet der Beitrag einen Überblick anhand eines erneuerten und gegenwartsnahen Kategorisierungssystems hybrider Sport- und Bewegungswelten für Forschung und Praxis an.

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