Abstract

Dem Aspekt der Zeitlichkeit des Sozialen in BOURDIEUs Soziologie wird bislang nur gelegentlich systematisch Beachtung geschenkt. Als vergessene Geschichte und Vorwegnahme der Zukunft wohnt diese Zeitlichkeit insbesondere BOURDIEUs Habitus-Konzept inne und ist dadurch fest mit sozialen Praktiken handelnder Akteur*innen in der Gegenwart verknupft. Aber auch alle anderen theoretischen Konzepte BOURDIEUs enthalten im Kern zeitliche Aspekte, sodass Temporalitat als Ligatur betrachtet werden kann, die seine theoretischen Denkwerkzeuge miteinander verbindet und zugleich Grundlage einer soziologischen Theorie der Zeitlichkeit sein konnte. Ziel meines Beitrages ist es einerseits, Zeitlichkeitsaspekte in einigen zentralen theoretischen Konzepten BOURDIEUs herauszuarbeiten, um andererseits an ausgewahltem empirischen Material aus einer qualitativen Studie zum Zusammenhang von politischen Gelegenheitsstrukturen und Bildungsaufstiegen darzulegen, welche Art des Verstehens zur empirischen Erforschung impliziter Zeitbezuge des Sozialen dieser Ansatz anbietet.

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