Abstract

ZusammenfassungGeschlechtsspezifische Aspekte beim Asthma bronchiale wurden vorwiegend hinsichtlich biologischer Faktoren untersucht und weisen auf deutliche Unterschiede in den hormonellen Lebensphasen, sind aber nicht in allen Studien konsistent zu finden. Während die Prävalenz von Asthma im Kindes- und Teenageralter bei Jungen höher scheint, führt der Frauenanteil im Erwachsenenalter. Frauen scheinen häufiger einen schwereren Asthmaphänotyp mit erhöhter Mortalität zu haben. Adipositas und gastroösophagealer Reflux sind dabei häufigere Begleiterkrankungen bei Frauen vs. Männer. Zahlreiche Beobachtungsstudien deuten auf hormonabhängige, zyklische Schwankungen der Asthmakontrolle und damit assoziierte Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen. In der Schwangerschaft ist Asthma bronchiale die häufigste Ursache von Atembeschwerden, und eine gute Therapieführung ist hierbei entscheidend für Mutter und Kind. Die Transition in die Menopause geht allgemein mit einem beschleunigten FEV1(Einsekundenkapazität)-Verlust bei Frauen und mit erhöhter Exazerbationsrate von Frauen mit Asthma einher. Der Stellenwert von Hormonersatztherapie ist hierbei noch unklar. Zusammengefasst dürften hormon- und genderabhängige Faktoren geschlechtsspezifische Unterschiede bei Asthma bronchiale bedingen. Letztere werden noch kaum in Studien berücksichtigt, und klare mechanistische Evidenz fehlt noch weitgehend.

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