Abstract

ZusammenfassungHintergrundIdealerweise sollten Gesundheitsangebote und -maßnahmen zur Verbesserung der Impfquoten auf lokale Zielpopulationen, z. B. in räumlichen Clustern, zugeschnitten werden. Bisher wurden räumliche Cluster der Unterimmunisierung jedoch kaum beachtet und auf Basis kleinräumiger Daten typisiert.Ziel der ArbeitAnhand des Beispiels der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) bei Kindern sollen in der vorliegenden Studie 1. die räumliche Verteilung nicht ausreichender MMR-Impfungen in Westfalen-Lippe kleinräumig identifiziert, 2. spezifische, räumliche Risikocluster mit nicht ausreichendem Impfschutz aufgezeigt und 3. räumlich-nachbarschaftliche Einflussfaktoren der unterschiedlichen Risikocluster als Ansatzpunkte für Public-Health-Interventionen beschrieben werden.Material und MethodenGrundlage waren Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Es wurden Geburtsjahrgangskohorten 2013–2016 von gesetzlich versicherten Kindern gebildet und auf Postleitzahlenebene (n = 410) aggregiert. Es wurden statistisch signifikante, räumlich kompakte Cluster und relative Risiken (RR) der Unterimmunisierung identifiziert. Lokale Risikomodelle wurden in binär logistischen Regressionen auf Basis von räumlich-nachbarschaftlichen Variablen geschätzt.Ergebnisse und DiskussionFür die Impfquoten „mindestens eine MMR-Impfung“ und „beide MMR-Impfungen“ wurden jeweils 2 signifikante Cluster der Unterimmunisierung identifiziert. Signifikante Risikofaktoren für niedrige Impfquoten umfassten Altersstruktur, sozioökonomische Variablen, Einwohnerdichte, medizinische Versorgung und Werthaltung. Die vorgeschlagene Methodik ist geeignet, räumliche Variationen des Impfverhaltens auf Basis der identifizierten Typologien für gezielte evidenzbasierte Interventionen zu beschreiben.

Highlights

  • Health services and interventions to improve immunization rates should be tailored to local target populations, such as spatial clusters

  • Der sozioökonomische Deprivationsindex lag in 3 Clustern unterhalb, in einem Cluster oberhalb des Durchschnitts

  • RKI (Robert-Koch-Institut) (2020) Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert KochInstitut 2020/2021

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Summary

Generelle globale und lokale Clustermethoden

Die räumliche Verteilung von Impfquoten wurde zunächst auf ihre Gleichverteilung getestet, um eine signifikante, nicht zufällige Häufung von Fällen in der Studienregion zu identifizieren, indem generelle Clustermethoden angewendet wurden. Für den globalen ClusteringTest wurde der Test auf räumliche Autokorrelation (Morans I) mit einer Raumgewichtungsmatrix (entsprechend der Queen Contiguity), die über Schenkel und Eckpunkte angrenzende Polygone einschließt, verwendet. Anschließend wurde anhand des Local Indicator of Spatial Association (LISA; [22]) getestet, ob lokale Cluster nachweisbar waren, 602 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5 · 2021 die signifikant häufiger unzureichend geimpfte Patientinnen und Patienten als erwartet aufwiesen. Jedoch bot dieser nur einen ersten Hinweis auf die Verortung eines lokalen Clusters, da bei Anwendung von LISA regelhaft falsch-positive Regionen (= Fehlalarm) ausgewiesen werden, v. Jedoch bot dieser nur einen ersten Hinweis auf die Verortung eines lokalen Clusters, da bei Anwendung von LISA regelhaft falsch-positive Regionen (= Fehlalarm) ausgewiesen werden, v. a. aufgrund des multiplen Testproblems

Spezifische Clustermethoden
Räumliche Clusteranalyse
Einwohner gesamt
Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen
Schlussfolgerung und Ausblick
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur

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