Abstract

ZusammenfassungEinleitung Im Forschungsverbund deutscher universitärer Palliativzentren (PallPan) im Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) wurden Handlungsempfehlungen für die Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden in Pandemiezeiten erarbeitet. Dazu wurden auch die Erfahrungen und Bedürfnisse von patientennah tätigen Mitarbeitenden im Krankenhaus außerhalb von spezialisierten Palliativstationen während der 1. Welle der COVID-19-Pandemie untersucht. Methode Bundesweite Online-Befragung von 8882 akutstationär tätigen Ärzt*innen, Pflegenden und Therapeut*innen im Zeitraum von Dezember 2020 bis Januar 2021 mittels eines neu entwickelten und pilotierten Fragebogens zu Veränderungen, Belastungen und zur Zusammenarbeit mit der spezialisierten Palliativmedizin. Gruppenbildung anhand der Veränderungen der Anzahl von Schwerkranken und Sterbenden in der ersten Welle der Pandemie. Aufgrund des explorativen Charakters der Studie wurden die Daten deskriptiv analysiert. Ergebnisse 505/8882 vollständig bearbeitete Fragebögen wurden ausgewertet (5,7 %). 167/505 (33,1 %) der Befragten berichteten über eine verschlechterte Versorgungsqualität von Schwerkranken und Sterbenden. 464/505 (91,8 %) berichteten über Ausnahmeregelungen für Besuche von Sterbenden. Der meistgenannte Belastungsfaktor war die wahrgenommene Vereinsamung der Schwerkranken und Sterbenden 437/505 (86,5 %), gefolgt von den verschärften Hygieneregeln 409/505 (81 %), der erhöhten Arbeitsbelastung 372/505 (73,3 %) und der wahrgenommenen psychischen Belastung von Angehörigen und Hinterbliebenen 395/505 (78,2 %). Tablet-PCs zur Unterstützung der Patienten-Angehörigen-Kommunikation wurden von 141/505 (27,9 %) der Befragten genutzt. 310/505 (61,4 %) des in die Patientenversorgung involvierten palliativmedizinischen Fachpersonals und 356/505 (70,5 %) der Befragten hielten weitere palliativmedizinische Angebote für hilfreich. Folgerung Die Erfahrungen und Vorschläge zur Verbesserung der Palliativversorgung in Pandemiezeiten sind in die PallPan-Handlungsempfehlungen integriert. Angehörigenbesuche sollten ermöglicht und um digitale Angebote erweitert werden. Palliativversorgung sollte in Pandemie- und Krisenpläne integriert werden.

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