Abstract
Zu allen Zeiten waren die Anatomen bemüht, der Medizin wissenschaftliche Grundlagen zu vermitteln. Der Anatom hat den toten Körper zergliedert, um damit den Lebenden zu dienen. Das Verständnis physiologischer und pathophysiologischer Prozesse setzt die Kenntnis der Anatomie voraus. Im Corpus Hippocraticum findet man keinen sicheren Hinweis auf die Durchführung menschlicher Sektionen. In Alexandria wurde um 300 vor Christus zum ersten Mal Anatomie an der menschlichen Leiche gelehrt. Mehr als 1300 Jahre standen die Anatomie und die Heilkunde dann unter dem Einfluss des Galen von Pergamon (131–201 n. Chr.). Der Italiener Mondino dei Luzzi (1275–1326) war der Erste, der den systematischen Anatomieunterricht unter regelmäßiger Einbeziehung von Lehrsektionen in den Lehrbetrieb in Bologna eingeführt hat. Andreas Vesalius (1514–1564) aus Belgien hat in der Neuzeit die wissenschaftlich fundierte Humananatomie begründet und viele Fehler der von Galen tradierten Ansichten der Anatomie korrigiert. Im 17. und 18. Jahrhundert waren die niederländischen Universitäten, allen voran die Universität in Leiden, führend im Hinblick auf die klinische und praktische Studentenausbildung.
Highlights
The knowledge of anatomy is a prerequisite for the understanding of physiological and pathophysiological processes
In the “Hippocratic corpus” there is no clear reference to the performance of human autopsies
Anatomy was taught on a human corpse for the first time in Alexandria around 300 B.C
Summary
Mit dem Tod hat das Leben den Körper verlassen, es bleibt eine Körperhülle (Leiche) zurück. Die Anatomie stellt zweifellos das Fundament medizinischen Wissens dar, sie ist der Schlüssel zum Verständnis der Medizin [1]. Die anatomische Präparation ist die natürliche Art und Weise, um an Wissen über das Innere des tierischen und menschlichen Körpers zu gelangen. Umfangreiche Ergebnisse anatomischen Schrifttums über die Untersuchungen zum Gehirn und zu den Kreislauforganen gingen beim Brand der Bibliothek von Alexandria (47 vor Chr.) verloren. Galen hat auf die Entwicklung der Medizin über Jahrhunderte hinweg großen Einfluss ausgeübt und ein riesiges bibliografisches Werk hinterlassen („Corpus Galenicum“). Aufgrund der Tatsache, dass er ausschließlich Tierkörper – insbesondere Affen, Schweine und Hunde – seziert und diese Befunde aber eins zu eins auf den Menschen übertragen hat, sind jedoch falsche Vorstellungen hinsichtlich der menschlichen Anatomie entstanden. Die praktische Anatomie war nach Galen über ein Jahrtausend hinweg nahezu nicht mehr existent. Dass es zwischen der „Anatomia porcis“ und der „Anatomia hominis“ eine große Übereinstimmung gibt, wurden insbesondere Schweine seziert
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