Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die Gesundheitssysteme und mit ihnen die Ausgestaltung der hausärztlichen Versorgung unterscheiden sich in den einzelnen europäischen Ländern erheblich. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die vergleichende Darstellung der Rahmenbedingungen der Primärversorgung in Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Norwegen. Methoden Der Vergleich beruht primär auf den International Health Care System Profiles des Commonwealth Fund aus dem Jahre 2020, ergänzt durch publizierte Analysen einzelner Länder, internationale Befragungen und Vergleiche sowie publizierte Berichte von Hausärzt:innen über das Arbeiten in anderen Ländern. Ergebnisse Gemessen am Bruttosozialprodukt hat Deutschland die höchsten Gesundheitsausgaben, die Zahl der Krankenhausbetten ist mit Abstand am höchsten, gleichzeitig ist auch die Liegedauer vergleichsweise lang. Die unmittelbaren Rahmenbedingungen für die Primärversorgung unterscheiden sich in vieler Hinsicht deutlich zwischen den einzelnen Ländern, z. B. im Hinblick auf die Gatekeeper-Funktion, das Vergütungssystem, die Praxisgröße und die Teamzusammensetzung. Internationale Befragungen zeigen, dass die mittlere Wochenarbeitszeit und die Zahl der Patientenkontakte in Deutschland mit Abstand am höchsten sind. Die Arbeitszufriedenheit ist in Deutschland und aktuell in Großbritannien geringer als in den anderen Ländern. Diskussion Unser Vergleich verdeutlicht die zum Teil massiven Unterschiede in den betrachteten Ländern. Mehrere Indikatoren sprechen dafür, dass die Rahmenbedingungen der Primärversorgung in Deutschland trotz der insgesamt hohen Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich nicht besonders günstig sind.

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