Abstract
Abstract. The quantitative revolution in the field of geography is commonly recalled as a story of scientific success, overcoming parochial, regionalist and ideographic modes of geography. This paper, however, suggests a different, yet parallel narrative. It reveals that the methodological reorientation towards statistical geography was a coping strategy, adopted by researchers from within and outside the discipline of geography in order to defend the analysis of ecological (i. e., spatially aggregated) data against the powerful critique of producing “ecological fallacies”. Through emphasizing how the quantitative revolution was an expression of both modernizing and protective tendencies within the field of geography, the paper contributes to a more concrete understanding of what motivates methodological change in geography.
Highlights
In den folgenden Ausführungen möchte ich diese zweite – und, wenn man so möchte, dialektische – Lesart aufgreifen und für ein Verständnis des als „quantitative Revolution in der Geographie“ bezeichneten Abschnitts der Geographieentwicklung fruchtbar machen
Solche Einsichten in die Begrenztheit der Generalisierbarkeit und damit Aussagekraft von mit Raumaggregatdaten gewonnenen Forschungsergebnissen haben vermutlich mit dazu beigetragen, dass die in den 1950er Jahren vollzogene Aneignung von neuen statistischen Verfahren, insbesondere der Korrelation und der Regression auch innerhalb geographisch-disziplinär verstandener Kontexte nicht allein als „an unmixed blessing“ (Thomas und Anderson, 1965:492) eingeschätzt wurde, sondern auch als ein Irritationsprozess begann, der nach Bewältigungsstrategien verlangte
M.: Merhebenenanalyse, in: Methoden der Politikwissenschaft: Neuere qualitative und quantitative Analyseverfahren, Herausgeber: Behnke, J., Gschwend, T., Schindler, D. und Schnapp, K.-U., Nomos, Baden-Baden, 167–179, 2006
Summary
In seinem Diskussionsbeitrag Der Kieler Geographentag 1969 – Modernisierungsschub, Mythos, Paradigmenwandel oder vergessene Geschichte? (2016) kommt Peter Weichhart zu dem Ergebnis, das titelgebende „oder“ sei durch ein „und“ zu ersetzen (Weichhart, 2016:12). In einer ersten möglichen Lesart ist das „und“ zwischen den Charakterisierungen Modernisierungsschub, Mythos, Paradigmenwandel sowie vergessene Geschichte additiv zu verstehen: Die Einschätzungen signalisieren unterschiedliche, aber sich ergänzende Erfahrungen mit dem in der Rede von „Kiel“ symbolisch repräsentierten Umbruchprozess im Feld der Geographie. Von einem ökologischen Fehlschluss (ecological fallacy) wird in den Raum- und Sozialwissenschaften üblicherweise dann gesprochen, wenn von Zusammenhangsbehauptungen aus, die mit Hilfe des statistischen Konzepts der Korrelation und auf der Grundlage von Raum- bzw. Dann wird an den Vorschlägen zu einer Statistical Geography (Duncan et al, 1961) verfolgt, dass deren Formulierung als ein Methodenangebot an die Sozialwissenschaften wesentlich die Kritik des ökologischen Fehlschlusses an einem methodisch-empirischen Arbeiten mit Raumaggregatdaten reflektiert (Kap. 3). Abschließend wird das Verhältnis von Fortschritt und Verdrängung resümiert (Kap. 5)
Talk to us
Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have