Abstract

Osmolaritätsmessungen zeigen, daß während früher Schwangerschaftsstadien die Blastocoel-Flüssigkeit isoosmotisch ist mit der uterinen Flüssigkeit, daß sie aber in vitro hypotonisch wird mit Bezug auf das Inkubationsmedium. Blastozysten können Flüssigkeit aufnehmen gegen einen erheblichen osmotischen Gradienten von Saccharose oder Mannitol. Diese Beobachtungen eliminieren die Möglichkeit, daß einfache Osmose für die Flüssigkeitsakkumulation verantwortlich ist, die während des Wachstums von Blastozysten erfolgt. Aktiver Transport wird nahegelegt durch die Tatsache, daß definierte Konzentrationen von Zyanidionen oder 2,4-Dinitrophenol die Akkumulation von Flüssigkeit verhindern.Ergebnisse von Experimenten von kultivierten Embryonen zeigen, daß optimale Natrium- und Chloridionenkonzentrationen nötig sind für die Ausdehnung des Blastozysten, während Natrium-, Calcium- und Magnesiumionen den Flüssigkeitstransport nicht direkt zu beeinflussen scheinen.Das elektrochemische Verhalten von Trophoblasten wurde durch Mikroelektroden untersucht, die in das Blastocoel eingeführt wurden. Kleine, aber dauernde elektrische Potentiale existieren; die Seite, gegen welche Flüssigkeittransport gerichtet war, wurde negativ bei etwa zwei mV. Hohe Osmolarität des Mediums bewirkte, daß das Potential um einen Faktor 3 anstieg, während Zyanidionen oder Dinitrophenol das Potential elimierten. Ein Natriummengelmedium erhielt ein Transtrophoblast-Potential vergleichbar mit einem in normalem F 10, während in einem Chloridionenmangelmedium die Potentialdifferenz verschwand. Wenn F 10 Natriumsulfat statt Natriumchlorid enthielt, zeigte der Trophoblast kein Potential; wenn aber Sodiumchlorid durch Sodiumbromid ersetzt wurde, kam es zu einer relativ hohen negativen Spannung.Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit Beobachtungen an der Gallenblase des Kaninchens, für welche das Curran Doppelmembranmodell in Anwendung kommt. Wenn man physiologische, elektrische und strukturelle Eigenschaften betrachtet, ist dieses Modell relevant für die Flüssigkeitsaufnahme der Kaninchenblastozysten.

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