Abstract

The article illustrates and compares some of the persuasive strategies of the political and entre­preneurial discourse on labour market flexibilization in different contexts: within the political discourse on labour market reforms and on socio-democratic/leftist basic values, and within the entrepreneurial communication and self-presentation (job advertisements, annual relations, per­sonnel manager guides).

Highlights

  • Linguistik online 97, 4/19 und -flexibilisierung internalisieren[2] und sich im Sinne eines bestmöglichen Einsatzes der eigenen Ressourcen stets als eigenverantwortlicher „Unternehmer seiner selbst“3 engagieren, um erfolgreicher, kompetenter, effizienter, flexibler, vielseitiger, produktiver und resilienter[4], insgesamt „(selbst)vermarktungsfähiger“ zu werden und zugleich das jeweilige Sozial- und Gesundheitssystem möglichst wenig in Anspruch zu nehmen

  • English in the world), which is further propagated by neoliberal academic activities“

  • Wie Bsp. 8 zeigt, durchzieht den Reformdiskurs eine Variante des Zeitwandel-Topos, der im bereits erwähnten Joint paper von Blair und Schröder und den anderen reformbezogenen Reden und Interviews um die Jahrtausendwende auftritt: „Having the same job for life is a thing of the past.“ – „Ein einziger Arbeitsplatz fürs ganze Leben ist Vergangenheit.“ In die politische Argumentation um den Jobs Act wird der Zeitwandel-Topos ebenfalls durch verschiedene Persuasionsstrategien eingebracht (Bsp. 9), die ihn als allseits bekannte und

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Summary

Flexibilisierung als Teil des wirtschaftspolitischen Paradigmenwechsels

In der wirtschaftssoziologisch ausgerichteten Forschung und den Gouvernementalitätsstudien ist vielfach von dem seit den 1980er Im Anschluss an die skizzierten Entwicklungen, die den allumfassenden Charakter des als „neoliberale Wende“ konzeptualisierten Paradigmenwechsels veranschaulichen, soll im Folgenden der Blick auf einen ihrer zentralen Aspekte gerichtet werden: die fortschreitende Flexibilisierung und Deregulierung des Arbeitsmarktes. Die Frage, die sich dabei aus diskurs- und persuasionsanalytischer und zugleich auch gouvernementalitätsanalytischer Perspektive stellt, ist, inwieweit der skizzierte Paradigmenwechsel mit einem allmählichen Wandel von Grundeinstellungen bzw. Es handelt sich hierbei teils um Desiderata der vergleichenden Diskurslinguistik (Rocco/Schafroth 2019) und teils um Fragestellungen, deren eingehende Behandlung den Rahmen dieses Beitrags zweifelsohne sprengen würdenicht nur aufgrund der Vielschichtigkeit der skizzierten Entwicklungen, sondern auch aufgrund der ambivalenten Rolle der Sprache (cf Mulholland 1994: 14), die zugleich ihr Symptom und Mittel ist. Unabhängig davon, ob im Sinne der klassischen Rhetorik docere, movere und delectare als gemeinsam wirkende Bestandteile der persuasio betrachtet werden (cf. Lausberg 1973: § 293, Mortara Garavelli 2008: 66) oder aber Persuasion funktional als Oberbegriff (cf. Bartoszewicz 2008: 63) oder als Rahmenbestimmung (cf. Hossfeld 2011: 69) für verschiedene sprachliche Handlungen des Überzeugens und Überredens verstanden wird, steht fest, dass die Sprachmittel, die persuasive Wirkung erzielen können, äußerst vielfältig sindund daher im Folgenden nur exemplarisch dargestellt werden können

Persuasive Strategien im Flexibilisierungsdiskurs
Der politische Reformdiskurs
Der Unternehmensdiskurs
Schlussbetrachtung
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