Abstract

Fragestellung: Als Standard operation bei Streßinkontinenz hat sich die abdominale Urethrokolposuspension bewährt, deren Nachteil häufige postoperative Blasenentleerungsstörungen sind. Bei einem Lateral Repair erfolgt im Gegensatz zur Urethrokolposuspension keine Blasenhalselevation in eher unveränderlicher Position, sondern eine anatomische Rekonstruktion von paravaginalen Aufhängungsdefekten am Arcus tendineus fasciae pelvis. Die Erfolgsraten zur Therapie der Streßinkontinenz sind deutlich geringer, allerdings ohne Blasenentleerungsstörungen. Ungeklärt ist, ob eine Kombination von abdominaler Urethrokolposuspension und Lateral Repair bei Streßinkontinenz und paravaginalem Aufhängungsdefekt einerseits die guten Erfolgsraten bezüglich der Streßinkontinenz-Heilung erhalten und gleichzeitig die postoperativen Blasenentleemngsstörungen vermindern könnte. Patientinnen und Methodik: Vier Kasuistiken von konsekutiven Patientinnen, die bei einem paravaginalen Aufhängungsdefekt und Streßinkontinenz eine abdominale Urethrokolposuspension und einen Lateral Repair erhielten, werden bezüglich des postoperativen Miktionsverhaltens mit vier Patientinnen verglichen, bei denen nur eine abdominale Urethrokolposuspension vom gleichen Operateur durchgeführt wurde. Ergebnisse: Die Restharnmengen nach der ersten spontanen postoperativen Miktion lagen bei drei der vier Patientinnen mit zusätzlichem Lateral Repair unter 100 ml. Die suprapubische Leitung konnte bei diesen vier Patientinnen einmal am ersten und dreimal am zweiten Tag nach Beginn des Blasentrainings entfernt werden. Blasenentleerungsstörungen wurden nicht beobachtet. Drei der Patientinnen mit Urethrokolposuspenison allein zeigten Restharn mengen über 100 ml. Der suprapubische Katheter ist hier am zweiten, dritten und fünften Tag des Blasentrainings entfernt worden. Eine Frau mußte mit der suprapubischen Leitung entlassen werden und hatte erst einen Monat post operationem eine normale Miktion ohne Restharn. Diskussion: Diese Kasuistiken scheinen die Hypothese zu unterstützen, daß der Lateral Repair als Zusatzoperation zur abdominalen Urethrokolposuspension postoperative Blasenentleerungsstörungen senkt.

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