Abstract

OperationszielWiederherstellung der Hüftkongruenz und des Containments durch zentrale Hüftkopfresektion/Reduktion über eine erweiterte chirurgische Hüftluxation unter Erhaltung/Respektierung der Hüftkopfdurchblutung. Eine gleichzeitige oder spätere Reorientierung des Acetabulums durch Triple-Osteotomie oder PAO bei instabiler Hüfte kann in speziellen Fällen notwendig werden.IndikationenDie Indikation zur chirurgischen Hüftkopfreduktion ist praktisch unabhängig vom Alter bei jeglicher inkongruenten, asphärischen Hüftkopfsituation mit „hinged abduction“ (zu erwartende Endsituation wie Stulberg IV und V) gegeben. Dies kann noch bei aktivem wie auch bei bereits ausgeheiltem Morbus Perthes der Fall sein. Zudem kann bei einer Stulberg-V-Situation selbst im adulten Alter noch eine Verbesserung erziel werden. Nach Resektion muss noch ein tragfähiger Resthüftkopf vorhanden bleiben, d. h. mindestens noch 50 % des ausgeweiteten Hüftkopfes. Die dafür beste Planung erfolgt in der „vergleichenden“ 3‑D-Rekonstruktion.KontraindikationenVöllig zerstörter Knorpel oder Hüftkopf.OperationstechnikIdentisches Operationsvorgehen wie für die klassische chirurgische Hüftluxation. Präparation der retinakulären Flaps. Unter Respektierung und in Kenntnis der Gefäßversorgung Spaltung des Hüftkopfes gemäß dem zu entfernenden, nekrotischen Kopfanteil. Bildung eines möglichst sphärischen Hüftkopfes und Verschraubung der beiden Kopfanteile auf Schenkelhalsniveau. Distalisation und Fixierung des großen Trochanters. Je nach Kongruenz und Stabilität des Hüftkopfs in der Hüftpfanne kann eine primäre oder sekundäre Triple-OT oder PAO notwendig werden.WeiterbehandlungDie intraoperative Stabilität des Femurkopfes im Acetabulum muss erzielt worden sein, um eine beckengipsfreie, funktionelle Nachbehandlung zu gewährleisten: Stockentlastung mit Bodenkontakt ist erlaubt; keine aktive Rotation; Flexion aktiv und passiv bis 90 Grad ist erlaubt; vorerst keine spezifische Physiotherapie; je nach Heilungsverlauf sind diese Maßnahmen 8 bis 10 Wochen einzuhalten.ErgebnisseGemäß unseren publizierten Nachuntersuchungen (aktuell 21 Jahre) sehen wir bei technisch korrekt durchgeführter Operation und korrekter Indikation sowie adäquater Nachbehandlung durchwegs gute Ergebnisse. Nekrosen des reduzierten Hüftkopfs haben wir nie beobachtet. Alle gespaltenen Hüftköpfe, respektive Schenkelhälse sind primär geheilt.

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