Abstract

HintergrundDie Nahrungsmittelwirtschaft zählt zu den Hochrisikobereichen für arbeitsbedingte allergische Sofortreaktionen an der Haut (Kontakturtikaria, Kontakturtikariasyndrom, Proteinkontaktdermatitis) mit oder ohne respiratorische Symptome (allergische Rhinitis, allergisches Asthma) durch Proteine tierischen Ursprungs.FragestellungDie vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über allergene Meerestier- und Fleischproteine und deren klinische und beruflich Relevanz in verschiedenen Tätigkeitsbereichen.Material und MethodeEs erfolgten die Aufbereitung von aktuellem Wissen sowie eine ergänzende selektive Literaturrecherche.ErgebnisseNach dem irritativen Handekzem ist die Proteinkontaktdermatitis eine häufige Berufsdermatose unter Beschäftigten mit Kontakt zu Meerestieren und Fleisch. Fischer, Köche und Metzger sind an erster Stelle betroffen. Noch vor den Fischen zählen Krusten- und Weichtiere zu den häufigsten Auslösern von in Einzelfällen auch vital bedrohlichen Nahrungsmittelallergien. Demgegenüber ist eine primäre Fleischallergie selten. Rindfleisch unter den Säugetieren und Hühnerfleisch unter den Vögeln sind die häufigsten Auslöser.SchlussfolgerungenBei allen Beschäftigten mit allergischen Sofortreaktionen an der Haut und/oder den Atemwegen, die gegenüber Proteinen tierischen Ursprungs am Arbeitsplatz exponiert sind, sollte frühzeitig eine sorgfältige allergologische Abklärung durchgeführt werden. Spielt heute die spezifische Ig(Immunglobulin)E-Bestimmung bei der Diagnosesicherung eine zentrale Rolle, wird es in Einzelfällen von großer Bedeutung sein, das angeschuldigte Nativmaterial in die Hauttestungen einzubeziehen. Die Krankheitsverläufe sind allgemein durch eine schlechte Prognose und häufige Berufswechsel charakterisiert.

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