Abstract

The word formation pattern [ __-i]N mask. in Alemannic mainly derives masculine agent nouns from verbs resulting in output semantics of ‘someone who notoriously acts in the manner of base verb’. I analyse the pattern as an instance of evaluative morphology embedded in a more general output oriented schema and propose a scenario how the pattern may have developed from an OHG hypochoristic pattern primarily used in names. In a qualitative and quantitative analysis of two dialect dictionaries on Zürich German and Bernese German I look into the possible lexical fillings of the pattern and derive areas of stereotypisation. As the products of the pattern are masculine nouns, it is of interest whether the lemmas are flanked with a feminine form or not, and if they are, whether the feminine form follows or precedes the masculine form or is added as a separate lemma without a masculine pendant. The analysis also includes neuter forms ending in -i listed in the dictionaries. As the masculine products of the pattern already reflect stereotyped behaviour, the feminine (and neuter) forms included in the diction­na­ries are expected to sediment gender stereotypes to a high degree.

Highlights

  • The word formation pattern [ __-i]N mask. in Alemannic mainly derives masculine agent nouns from verbs resulting in output semantics of ‘someone who notoriously acts in the manner of base verb’

  • Dabei stehen Fragen der Stereotypisierung im Mittelpunkt: Welche Verhaltensstereotype werden durch die generischen, maskulinen i-Bildungen bedient bzw. finden Eingang in die Wörterbücher? Welche dieser Stereotype werden in den Wörterbüchern auch mit einer femininen Variante versehen oder erscheinen sogar ausschließlich in dieser Form? Welche appellativischen iBildungen im Neutrum wurden in die Wörterbücher aufgenommen und lassen sich Relationen zwischen Stereotypenbildung und verschiedenen Genusklassen identifizieren? Wie werden die möglichen Referenzpersonen in den Interpretamenten beschrieben? Die Schlussdiskussion in Abschnitt 4 bezieht die Befunde zurück auf das Konzept der evaluativen Morphologie

  • Definiert wurde diese Art von Morphologie auch als Morphologie der Normabweichung: „Evaluative morphology is a subfield of derivational morphology that forms lexemes expressing some deviation from the ‘norm’ or ‘standard’ fixed by the base.“ (Stosic 2013: 70)

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Summary

Inwiefern evaluative Morphologie?

Der Terminus evaluative (häufig auch expressive) Morphologie umfasst alle morphologischen Muster, die für ihre NutzerInnen (auch) die Funktion haben, Referenten oder Prädikate zu bewerten. Während Odermatt (1903) für das Bildungsmuster -i von einem direkten Sprung von neutraler Diminution auf maskuline abwertende Nomina Agentis ausgeht und mit dem Genuswechsel zum Maskulinum bei Rufnamen nur als Vorbild argumentiert, wird hier die Schlüsselrolle der maskulinen hypokoristischen Kurznamen auf -i besonders betont.[6] Dabei ist der Sprung aus der Onymik in die Appellativik erklärungsbedürftig. Nimmt man diese Nutzung einiger männlicher Kurznamen auf -i für negative Stereotypisierungen notorischen Verhaltens als zusätzliche funktionale Ausgangsbasis, erscheint die Verbindung von onymischen zu appellativischen Basen noch plausibler (Abbildung 2, Mitte): Wenn der Süüffer auch ein Ludi oder Suuffludi sein kann, können auch appellativische Personenbezeichnungen wie Schwafler hypokoristisch mit -i zum Schwafli modifiziert werden. Dass appellativische Derivationsmuster ihre Quelle in der Onymik haben können, zeigt der oben schon erwähnte Parallelfall des Diminutivsuffixes -ing, dessen Entwicklung aus einem hypokoristischen und patronymischen Suffix Schmuck (2009) beschreibt

Funktionalität der maskulinen i-Bildungen
Vergleichende Wörterbuchanalyse
Schluss
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