Abstract
HintergrundEine klaffende Tube kann insbesondere durch Autophonie, Druckgefühl und gestörten Höreindruck zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen. Bei fehlenden spezifischen Symptomen kann die Diagnose der klaffenden Tube schwierig sein. Insbesondere die Abgrenzung zur chronisch obstruktiven Tubenfunktionsstörung stellt eine Herausforderung dar. Da derzeit kaum standardisierte Diagnostik- und Therapieoptionen zur Verfügung stehen, ist eine strukturierte Untersuchung zur sicheren Diagnostik und wissenschaftlichen Aufarbeitung dieser Erkrankung erforderlich. Für die Diagnostik der chronisch obstruktiven Tubenfunktionsstörung wurde 2012 bereits der „Eustachian Tube Dysfunction Questionnaire“ (ETDQ-7-Fragebogen) nach McCoul entwickelt. Für die klaffende Tube existiert seit 2017 der PHI-10-Fragebogen („patulous Eustachian tube handicap inventory“) nach Kobayashi.Material und MethodenDer PHI-10-Fragebogen wurde ins Deutsche übersetzt und an 41 Gesunden, 13 Patienten mit Tinnitus auris, 11 Patienten mit klaffender Tube und 18 Patienten mit chronisch obstruktiver Tubenventilationsstörung getestet. Zusätzlich erfolgte im Vergleich die Auswertung des ETDQ‑7 nach McCoul.ErgebnisseEs erfolgt die Präsentation der deutschen Übersetzung des PHI-10 und der Ergebnisse von PHI-10 und ETDQ‑7 in allen Patientengruppen. Der ETDQ‑7 hat das Risiko falsch-positiver Ergebnisse bei Patienten mit klaffender Tube und der PHI-10 bei Patienten mit obstruktiver Tubenfunktionsstörung. Beide untersuchten Fragebögen sind falsch-positiv bei Tinnituspatienten.SchlussfolgerungDer PHI-10 (deutsch) und ETDQ‑7 (deutsch) sind eine nützliche Unterstützung der Anamnese bezüglich Tubenfunktionsstörungen. Sie unterscheiden jedoch nur unzureichend zwischen klaffenden und obstruktiven Tubenfunktionsstörungen und eignen sich nicht für Patienten mit Tinnitus. Die Stärke der Fragebögen ist in der Verlaufskontrolle und dem Monitoring von Therapieergebnissen zu sehen.
Highlights
Patulous Eustachian tube (ET) dysfunction can impair quality of life (QOL) due to autophony, pressure sensation, and an altered impression of sound
a structured diagnostic workup is essential for accurate diagnosis of this condition
The ETDQ-7 leads to falsepositive results in patients
Summary
Ziel dieser Studie war es, den neu entwickelten erkrankungsspezifischen Fragebogen zur Erfassung von Symptomen einer klaffenden Tube (PHI-10) in deutscher Übersetzung zu validieren. Die Ergebnisse des PHI-10 und des erkrankungsspezifischen Fragebogens für die obstruktive Tubenfunktionsstörung (ETDQ-7) sollen an einem Kollektiv mit klaffender Tube, obstruktiver Tubenfunktionsstörung, Tinnitus auris und Gesunden ausgewertet werden. Bei 75 % der Ohren wies der ETDQ-7 Werte für eine chronisch obstruktive Tubenfunktionsstörung auf. Bei 56 % der Ohren von Patienten mit diagnostizierter obstruktiver Tubenfunktionsstörung bestand laut PHI-10 Anhalt für mindestens eine mäßig klaffende Tube (18–40 Punkte). Für die Diagnostik der chronisch obstruktiven Tubenfunktionsstörung wurde 2012 bereits der „Eustachian Tube Dysfunction Questionnaire“ (ETDQ-7-Fragebogen) nach McCoul entwickelt. Der PHI-10Fragebogen wurde ins Deutsche übersetzt und an 41 Gesunden, 13 Patienten mit Tinnitus auris, 11 Patienten mit klaffender Tube und 18 Patienten mit chronisch obstruktiver Tubenventilationsstörung getestet. Der ETDQ-7 hat das Risiko falsch-positiver Ergebnisse bei Patienten mit klaffender Tube und der PHI-10 bei Patienten mit obstruktiver Tubenfunktionsstörung. Evaluation of standardized questionnaires for diagnosis and differentiation of obstructive and patulous Eustachian tube dysfunction
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