Abstract

Mit dem Ziel einer Kapitalmarktunion sind Bestrebungen im Gange, (private) Kapitalmärkte zu integrieren sowie private Risiken in der Europäischen Union zu teilen. Zu beachten ist, dass der Binnen(kapital)markt durch eine latente Instabilität der Staatsanleihenmärkte im Euroraum bedroht ist, zumal diese Märkte sich während der "Euro-Krise„ desintegriert hatten. Zwar wurden Reformen der institutionellen Architektur des Euro-Währungsgebiets, wie etwa große Teile der Bankenunion, erfolgreich umgesetzt; jedoch sind jene Aspekte des Euroraums, die Fragmentierung und Flucht nach Sicherheit bewirken, nicht hinlänglich repariert. Mit der Einführung der Gemeinschaftswährung wurden die Mitgliedstaaten zu „subsidiären Regierungen„, die keine Staatsanleihen mehr unter ihrer alleinigen "monetären Kontrolle„ emittieren können. Integration der Staatsanleihenmärkte im Euroraum sollte daher oberste Priorität erhalten. Eine Möglichkeit wäre, die Souveränität über Euro-Anleihen zu poolen. Alternativ dazu ließen sich, angesichts der Skepsis gegenüber einer Risikoteilung zwischen Mitgliedsstaaten, synthetische Euro-Anleihen einführen, die keine Vergemeinschaftung von Schulden mit sich bringen.

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