Abstract

An 12 Milchkühen wurde der Einfluß von Laktationsstadium, Fütterungsniveau und Rationszusammensetzung auf die Passage des Verdauungsbreis aus dem Reticulorumen untersucht. Es wurden gemischte Konzentratfutter: Rauhfutter‐Rationen verfüttert, wobei die Rauhfutterkomponenten aus Maisganz‐pflanzensilage und extensiv bzw. intensiv produzierter Grassilage im Verhältnis 40: 60 (Frischsubstanzbasis) bestanden und das durchschnittliche Konzentratfutter: Rauhfutter‐Verhältnis der Rationen 34: 66 in der Trockensubstanz betrug. Als Marker wurde Titan(IV)‐oxid (TiO2) eingesetzt, dessen Konzentration im Kot nach oraler Verabreichung über 120 h hinweg ermittelt wurde. Probenahmen erfolgten in vier Untersuchungszeiträumen (Perioden) ‐ ante partum (1 Periode) und in der ersten Laktationshälfte (3 Perioden) ‐, die jeweils einen bestimmten physiologischen Zustand charakterisierten. Die Fütterung der Tiere erfolgte leistungsgerecht mit durchschnittlichen Trockensubstanzaufnahmen von 12,0; 16,8; 22,6 und 21,2 kg in den jeweiligen Untersuchungszeiträumen. Passageparameter wurden mit Hilfe unterschiedlicher Schätzverfahren ermittelt, wobei ein Modell mit Gamma‐Zeitabhängigkeit (G4G1), ein exponentielles Modell sowie ein Modell, in dem die mittlere Verweildauer des Markers im gesamten Verdauungstrakt als Mittelwert aller Punkte der Marker‐Exkretionskurve berechnet wird, verwendet und verglichen wurden. Die Ergebnisse zeigten eine deutliche Beschleunigung der Passage des Markers aus dem Reticulorumen von ante partum nach post partum. Zwischen G4G1 und dem Modell, das auf die Verwendung des Mittelwertes Bezug nimmt, zeigte sich eine gute Übereinstimmung. Dagegen war die Übereinstimmung zwischen G4G1 und dem exponentiellen Modell schlechter. Effekte von Periode und Ration waren post partum nur für die Passagerate aus dem und für die mittlere Verweildauer im schnellen Kompartiment (beide geschätzt nach G4G1) nachzuweisen. TiO2 scheint als externer Marker zur Ermittlung von Passageraten gut einsetzbar zu sein, wobei die Größenordnung der Werte im Bereich der Passage von Konzentratfutterteilchen liegen dürfte.

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