Abstract

ZusammenfassungHintergrundMenschen mit Fluchtgeschichte sind mit einer Vielzahl von rechtlichen, strukturellen, administrativen, kulturellen und sprachlichen Barrieren im Zugang zur Gesundheitsversorgung konfrontiert. Derzeit liegen jedoch wenig Daten zu gesundheitlichen Bedarfen und Bedürfnissen von Geflüchteten vor. Insbesondere ihre subjektiven Erfahrungen im Zugang zur Gesundheitsversorgung sind bisher wenig berücksichtigt worden.Ziel der ArbeitIn diesem Beitrag sollen die subjektiven Erfahrungen von Menschen mit Fluchtgeschichte beim Zugang zur Gesundheitsversorgung und bei deren Nutzung beschrieben werden. Strategien bei der Bewältigung von Herausforderungen werden dargestellt.MethodenDie Rekrutierung der InterviewpartnerInnen erfolgte anhand von quantitativen Querschnittsdaten, die im Rahmen einer Studie zur Gesundheit von Geflüchteten (FlüGe-Gesundheitsstudie) erhoben wurden. Personen, die einer erneuten Kontaktaufnahme zugestimmt hatten, wurden telefonisch kontaktiert. Es wurde eine im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Nationalität, Gesundheitszustand und Inanspruchnahmeverhalten heterogene Teilstichprobe (n = 18) mittels dolmetschergestützter problemzentrierter Interviews nachbefragt. Die Datenauswertung erfolgte in einem deduktiv-induktiven Prozess.Ergebnisse und DiskussionDie wenig migrationssensible Gesundheitsversorgung von Menschen mit Fluchtgeschichte ist geprägt durch Sprachbarrieren, Orientierungslosigkeit, Ablehnungserfahrungen, Fehlbehandlungen und strukturelle Barrieren. Fremdheitserfahrungen in und mit dem Gesundheitssystem können dazu führen, dass die Versorgung nicht (mehr) oder nur verzögert in Anspruch genommen wird. Gleichzeitig werden individuelle Strategien von Geflüchteten und VersorgerInnen angewendet, um den genannten Herausforderungen zu begegnen.

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