Epidemiology of severe eye injuries — investigation in a hospitalized patient collective

Abstract

Die statistische Analyse hospitalisierter okularer Traumen liefert aussagekraftige epidemiologische Daten zur Frage schwerer Augenverletzungen. Unter den 8960 stationaren Aufnahmen auf die I. Univ.-Augenklinik in Wien wahrend der Jahre 1987 bis 1989 fanden sich 222 schwere Augenverletzungen. Unfallopfer waren in erster Linie Manner (71%) und nur in 15.5% Frauen bzw. in 14.5% Kinder. Das Durchschnittsalter lag bei 35 Jahren. Die Altersgruppe der 15- bis 30jahrigen ist mit 27% aber eindeutig diejenige mit dem hochsten Unfallrisiko. In 26% handelte es sich um schwere Kontusionen, in 69% um komplizierte Bulbusperforationen, beim Rest um Veratzungen und Verbrennungen. Ursache der Kontusionsverletzungen waren in der Mehrzahl Arbeitsunfalle durch abspringende stumpfe Gegenstande (28%) gefolgt von kriminellen Attacken (14%), Sektkorkenverletzungen (14%) und Sportverletzungen (7%). Die Liste der perforierenden Verletzungen fuhren Unfalle beim Hammern und Meiseln (23%) an, gefolgt von Schnittverletzungen durch Glas- und Metallteile (14%), Autounfalle und Schus- bzw. Explosionsverletzungen (je 12%). Immerhin 9% der perforierenden Verletzungen entspringen kriminellen Angriffen. Bessere Unfallpravention am Arbeitsplatz und geanderte Gesellschaftssituation spiegeln sich in diesen Zahlen wider, die sich von Statistiken der Funfziger und sechziger Jahre grundlegend unterscheiden. In diesen lagen Arbeitsverletzungen mit bis zu 70% weit an der Spitze der Unfallursachen. Insgesamt wurden 375 operative Eingriffe vorgenommen. 39 Augen wurden kombinierten Operationen am vorderen und hinteren Augensegment unterzogen. 52 Patienten musten mehr als einmal operiert werden. In 63% konnte eine nahezu volle visuelle Rehabilitation (Visus 6/6 bis 6/12) erzielt werden, 17% erreichten einen Visus von 6/15 bis 6/30. 20% schnitten mit einem Visus von 6/60 und weniger ab, 5% erblindeten. Der Krankenhausaufenthalt nahm bei der ersten Aufnahme durchschnittlich 5 Tage, bei den 52 Wiederaufnahmen durchschnittlich 11 Tage in Anspruch.