Abstract
Bisher existieren kaum Konzeptualisierungen oder empirische Untersuchungen, welche die soziale Dimension von Medienkompetenz im Jugendalter systematisch in den Blick nehmen. Basierend auf einem integrativen Modell analysiert die vorliegende Studie die Bedeutung partizipativer, moralischer, integrativer und vermittelnder Kompetenzen fur ein sozial kompetentes Handeln online. In der bisherigen Forschung zu Medienkompetenz lag der Fokus meist auf dem Medienwissen. Es wird jedoch angenommen, dass sich Medienkompetenz nicht nur uber Wissen definiert, sondern Jugendliche auch die Fahigkeiten und Motivation brauchen, dieses Wissen auf ihr Handeln anzuwenden. Mithilfe eines neu entwickelten standardisierten Messinstruments wurden 1.508 Schulerinnen und Schuler befragt. Die Ergebnisse bestatigen vier Kompetenzfaktoren (partizipativ, moralisch, integrativ, vermittelnd), die sich jeweils aus Wissen, Motivation und Fahigkeiten zusammensetzen. Diese beeinflussen das Handeln der Jugendlichen, wobei die Motivation eine entscheidende Rolle spielt. Eine Forderung von sozialer Medienkompetenz in der padagogischen Praxis muss demnach verstarkt an den situativen Motiven der Jugendlichen fur ein bestimmtes Handeln online ansetzen.
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