Abstract

ZusammenfassungDie weltweite Verbreitung und die jährlich steigende Zahl der Infektion mit Hantaviren lässt die Bedeutung der Hantaviren unter den „emerging viruses“ ansteigen. Die Ansteckung verläuft über das Einatmen von Staub oder Aerosolen, die mit Ausscheidungen infizierter Nagetiere kontaminiert sind. Krankheitsbild und Schwere des Verlaufs hängen vom Virustyp ab, dessen geographisch begrenztes Auftreten vom Vorkommen des virustypspezifischen Nagerreservoirs bestimmt wird. Die Infektion mit in Asien und Europa beheimateten Stämmen löst das hämorrhagische Fieber mit renalem Syndrom (HFRS) aus. Die in Deutschland vorherrschende Virusspezies Puumala löst eine mildere Verlaufsform des HFRS, die Nephropathia epidemica (NE), aus. Infektionen mit Hantavirus-Stämmen des amerikanischen Kontinents hingegen führen zu einem Krankheitsbild mit vorwiegend pulmonaler Symptomatik (hantavirales pulmonales Syndrom, HPS). Da für keinen der humanpathogenen Vertreter eine spezifische antivirale Therapie oder ein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht, bleibt zur Eindämmung und Vermeidung der Infektion nur die Kontrolle der Nagerpopulationen und Präventionsmaßnahmen des expositionsgefährdeten Personenkreises.

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