Abstract

HintergrundWährend der ersten Phase der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 erfolgte in Tirol (Österreich) ein Lockdown ab dem 16.03.2020 mit weitreichenden Einschränkungen in allen Lebensbereichen.Ziel der Untersuchung ist die Darstellung des Einflusses der Pandemie im Frühjahr 2020 auf die Notarzteinsätze in Tirol im Vergleich zu den 3 vorangehenden Jahren.MethodenEs erfolgte eine retrospektive Erhebung der gesamten Notarzthubschraubereinsätze und bodengebundenen Notarzteinsätze in Tirol im Zeitraum vom 15.03.2020 bis zum 15.05.2020 sowie in den gleichen Zeiträumen der Vorjahre 2017–2019. Detaillierte Zahlen zu medizinischem Vorgehen und patientenbezogene Daten wurden von 6 Hubschrauberstützpunkten des ÖAMTC erfasst. Außerdem wurden die Einsatzdiagnosen der bodengebundenen Notarztmittel erfasst.ErgebnisseDie Gesamtzahl der Notarzthubschraubereinsätze und bodengebundenen Notarzteinsätze aller Stützpunkte zeigte im Beobachtungszeitraum einen signifikanten Rückgang. Das Einsatzspektrum der betrachteten Notarzthubschrauber zeigte eine signifikante Verschiebung hin zu internistischen und neurologischen Notfällen; der NACA-Score war höher. Analgetikagabe fand seltener statt. In der Luftrettung kam es zu keiner Ansteckung von Rettungskräften im Einsatzbetrieb.SchlussfolgerungDie erste COVID-19-Pandemie-Welle im Frühjahr 2020 in Tirol zeigte sowohl quantitativ als auch in Bezug auf Einsatzspektrum und notärztliche Maßnahmen deutliche Auswirkungen auf die Notarzteinsätze. Der Rückgang der Patientenzahlen betraf v. a. die Luftrettung. Der Rückgang betraf primär Einsätze im Sport- und Freizeitbereich (NACA 3), allen voran die Maßnahme der Analgetikaverabreichung. Im bodengebundenen Bereich kam es zu einer Umverteilung der Notarzteinsätze auf die RTW bei gleicher Gesamtzahl der Rettungseinsätze.

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