Abstract

Erhohte Kupfergehalte im Boden konnen naturlichen Ursprungs sein. Haufig beruhen sie jedoch auf anthropogenen Eintragen. So resultieren sie in landwirtschaftlich, gartenbaulich sowie im Obst- und Weinbau genutzten Boden oft aus der langjahrigen Anwendung von Cu-haltigen Pflanzenschutz- und Dungemitteln sowie von Klarschlammen. In der Forstwirtschaft durften dagegen industrielle Emissionen vorherrschen, die teilweise zu sehr hohen Cu-Belastungen (oft zusammen mit anderen Schwermetallen) gefuhrt haben. Erganzend zum ersten Teil der Ubersichtsarbeit uber mikrobielle Populationen werden hier die Einflusse von Kupfer auf mikrobielle Aktivitaten im Boden dargestellt. Darunter fallen Aktivitaten des Kohlenstoffkreislaufs (Atmung, Zellulose- und Streuabbau), des Stickstoffkreislaufs (N-Bindung, N-Mineralisierung, Nitrifikation, Denitrifikation) sowie verschiedene Enzymaktivitaten und einige spezielle Leistungen (Humusbildung, Aggregatbildung, Abbau von Pflanzenschutzmitteln). Auserdem wird die Beeinflussung der Cu-Wirkungen durch andere Umweltchemikalien besprochen sowie Moglichkeiten zur Minimierung der Cu-Effekte. Der Umfang der zu den einzelnen Teilgebieten verfugbaren Literatur ist allerdings sehr unterschiedlich. In der Ubersicht wird neben der Wirkung des Kupfergehalts im Boden auch die Cu-haltiger Pflanzenschutzmittel sowie verschiedener anorganischer Cu-Verbindungen behandelt. Extrem hohe Cu-Belastungen aus industriellen Emissionen werden nur erganzend berucksichtigt. Insgesamt wurden bei den meisten mikrobiellen Aktivitaten Einflusse von Kupfer festgestellt, darunter auch von Dosierungen, die unter praxisnahen Bedingungen vorkommen oder sogar geringer sind. Andererseits wurden erstaunlicherweise in einigen Fallen auch bei sehr hohen Cu-Belastungen keine messbaren Effekte beobachtet. Aufgrund der in beiden Teilen der Ubersichtsarbeit zusammengetragenen Ergebnisse sowie moglicherweise ansteigender Cu-Konzentrationen im Boden wird ein zuruckhaltender Umgang mit Cu-haltigen Pflanzenschutz- und Dungemitteln empfohlen sowie auf Forschungsdefizite hingewiesen.

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