Abstract

Das zentrale Ziel des 1999 von den Bildungsministern der EU-Mitgliedstaaten initiierten Bologna-Prozesses bestand in einer nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfahigkeit der Europaischen Union. In Bezug auf das deutsche Hochschulsystem stand dabei insbesondere der Gedanke im Fokus, den Arbeitsmarkt in kurzerer Zeit mit Hochschulabsolventen zu versorgen. Dieses Papier analysiert die Auswirkungen der Bologna-Reform in Deutschland auf Basis von Mikrodaten der Humboldt-Universitat zu Berlin (HU). Wir schatzen den Effekt der Umstellung von traditionellen Studienabschlussen (Diplomstudiengange) zum zweistufigen Studiensystem (Bachelorstudiengange) auf die Wahrscheinlichkeit, das Studium innerhalb der Regelstudienzeit zu absolvieren, sowie auf die (standardisierte) Dauer des Studiums und die erreichten Abschlussnoten. Unsere Identifikationsstrategie basiert auf der exogenen zeitlichen Variation in der Einfuhrung der neuen Studiengange. Einem eventuell verbleibenden Selektionseffekt wird durch Verwendung eines Instrumentenvariablenansatzes Rechnung getragen. Die Ergebnisse der empirischen Analyse sind robust gegenuber einer Vielzahl unterschiedlicher Spezifikationen sowie fur eine Reihe von Stratifikationen. Sie deuten darauf hin, dass die Bologna-Reform zu einem starken und signifikanten Anstieg der Wahrscheinlichkeit, den Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit zu erlangen, gefuhrt hat. Gleichermasen verringert sich die zur Erreichung eines berufsqualifizierenden Hochschulabschlusses durchschnittlich benotigte Zeit signifikant. Im Hinblick auf die erreichten Abschlussnoten lasst sich eine geringfugige Verschlechterung feststellen, die jedoch im Kontext veranderter Bewertungsmechanismen zu betrachten ist.

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