Abstract

Carcasses of large herbivores are pulsed resources whose impact on animal communities and ecological processes is poorly understood. In temperate forests, long-lasting ungulate carcasses are a prime resource for many species of birds and mammals during winter. Facultative carrion-eaters also consume live prey, thus potentially leading to unexpected secondary effects on populations of species not directly linked to carcass exploitation. By snow-tracking and direct observations we investigated in Białowieża Forest (E. Poland) whether large ungulate carcasses elicit spatial responses in facultative scavengers and their prey. We found that in the vicinity of carcass sites the probability of the presence of common ravens Corvus corax, jays Garrulus glandarius and red foxes Vulpes vulpes increased significantly. Indeed, large groups of the two bird species were exclusively found in those places. Because of these aggregations, the probability of predator–prey encounters (red foxes and brown hares Lepus europaeus) was significantly higher near carcass sites. Accordingly, the abundance of hares and other live prey such as red squirrels Sciurus vulgaris decreased at their vicinities, probably as a consequence of direct killing and/or predator avoidance. This study provides the first evidence of carrion pulses permeating into apparently distant trophic levels, such as herbivores, via facultative scavengers, thus highlighting some unnoticed but relevant effects of carrion resources on community structure. Die Kadaver von großen Herbivoren sind kurzfristige Ressourcen, deren Auswirkungen auf Tiergemeinschaften und ökologische Prozesse nur wenig verstanden sind. In gemäßigten Wäldern sind während des Winters sich lange haltende Kadaver von Huftieren eine primäre Ressource für viele Arten von Vögeln und Säugetieren. Fakultative Aasfresser fressen auch lebende Beute und es kann daher zu unerwarteten sekundären Effekten auf Populationen von Arten kommen, die nicht direkt mit der Aasnutzung verbunden sind. Über Fährtensuche im Schnee und direkte Beobachtungen im Wald von Białowieża (Ostpolen) untersuchten wir, ob die Kadaver von groβen Huftieren räumliche Reaktionen bei fakultativen Aasfressern und ihren Beutetieren auslösten. Wir fanden, dass in der Nachbarschaft von Kadavern Kolkraben Corvus corax, Eichelhäher Garrulus glandarius und Rotfüchse Vulpes vulpes mit signifikant größerer Wahrscheinlichkeit anwesend waren. Tatsächlich wurden große Ansammlungen der beiden Vogelarten ausschließlich in der Nähe dieser Plätze gefunden. Aufgrund dieser Aggregationen war die Wahrscheinlichkeit für die Begegnung von Räuber und Beute (Rotfuchs und Hase Lepus europaeus) in der Nähe von Kadavern signifikant höher. Als Folge nahm die Häufigkeit von Hasen und anderer lebender Beute wie dem Eichhörnchen Sciurus vulgaris in der Nachbarschaft ab, entweder aufgrund von Tötungen oder Räubervermeidung. Diese Untersuchung liefert den ersten Beweis dafür, dass sich ein Impuls durch einen Kadaver in offensichtlich entfernte trophische Ebenen, wie z. B. Herbivore, durch fakultative Aasfresser fortsetzt, und zeigt so einige wenig beachtete aber wichtige Auswirkungen einer Aasressource auf die Gemeinschaftsstrukur.

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