Abstract

Die vorliegende Studie knupft an langjahrige Diskussionen uber die regionale Verteilung der Gewaltkriminalitat an und konzentriert sich dabei auf die Haufigkeitsziffern der Korperverletzungs- und Raubdelikte in den Jahren 2005–2007, die fur alle 413 Stadt- und Landkreise Deutschlands aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zur Verfugung stehen. Die Variation der Belastungsniveaus ist innerhalb der Grosregionen (Nord, Sud, Ost) auf Kreisebene erheblich starker ausgepragt als zwischen ihnen. Neben Standard-Variablen kriminalsoziologischer Aggregatdatenanalysen – wie Urbanisierungsgrad und relative Armut – wird ein neu konstruierter Faktor „desintegrativer Individualismus“ eingesetzt, dem eine beachtliche Erklarungskraft zugeschrieben werden kann. Er belegt ein kriminogenes Potenzial bestimmter Strukturelemente der Wissensgesellschaft und der Bildungsexpansion. Neben der ublichen Regressionsanalyse werden spezifische Verfahren der raumlichen Analyse (spatial error models) eingesetzt.

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