Abstract
Die zyto- und histomorphologische Untersuchung des Knochenmarks bei Blutbildungsstörungen muss immer auch die Möglichkeit medikamentös induzierter Veränderungen berücksichtigen. Diese können einzelne Differenzierungslinien oder das gesamte Knochenmark betreffen. Sie bestehen aus quantitativen Verschiebungen, d. h. einer Hypo- oder Hyperplasie und/oder Reifungsstörungen. Letztere umfassen eine mitunter extreme Linksverschiebung oder imitieren Vitaminmangelzustände und Atypien wie bei einem myelodysplastischen Syndrom (MDS). Auch die gesamte Hämatopoese kann betroffen sein, wobei im Extremfall das Bild einer aplastischen Anämie hervorgerufen wird. Das Spektrum infrage kommender Medikamente ist sehr breit und die Veränderungen in der Regel zu unspezifisch, um gezielt auf das schädigende Agens zurückzuschließen, was erst in Kenntnis der Medikamentenanamnese möglich wird. In der onkologischen Therapie eingesetzte zytotoxische Substanzen können mit einer durchschnittlichen Latenzzeit von 2–6 Jahren MDS auslösen, die allerdings bei Medikamenten, die in die DNA-Reparatur eingreifen, auch kürzer sein kann.
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