Abstract

HintergrundBei der Multiplen Sklerose (MS) besteht ein Krankheitskontinuum vom klinisch isolierten Syndrom über die schubförmig-remittierende MS zur sekundär progredienten MS (SPMS). Es bestehen zahlreiche Therapieansätze mit Wirksamkeit auf die schubförmigen und fokal-entzündlichen Krankheitsaspekte, während die Therapie der sekundären Progredienz und der mit ihr assoziierten Aspekte der Pathologie weiterhin eine Herausforderung darstellt.Ziel der ArbeitÜbersicht der aktuellen Optionen zur krankheitsmodifizierenden Therapie der SPMS.Material und MethodenErgebnisse randomisierter klinischer Studien werden substanzspezifisch dargestellt und bewertet.ErgebnisseRandomisierte klinische Studien zur Behinderungszunahme bei SPMS zeigten für β‑Interferone widersprüchliche, für Natalizumab negative Ergebnisse. Orales Cladribin und Ocrelizumab reduzierten die Behinderungszunahme bei schubförmiger MS, wurden jedoch nicht gezielt in einer SPMS-Population untersucht. Positive Ergebnisse zu Mitoxantron sind für heutige SPMS-Patienten mit Blick auf das Nebenwirkungsprofil nur bedingt relevant. Für das Blut-Hirn-Schranken-gängige Siponimod wurde in der EXPAND-Studie bei typischen SPMS-Patienten eine signifikante Reduktion des Risikos der Behinderungsprogression nachgewiesen. Subgruppenanalysen sprechen für eine noch höhere Wirksamkeit von Siponimod bei jüngeren Patienten mit aktiver SPMS.DiskussionFür den Einsatz bisheriger krankheitsmodifizierender Therapien bei SPMS besteht begrenzte Evidenz. Mit Siponimod steht eine neue Option zur Therapie der aktiven SPMS zur Verfügung, definiert durch Schübe oder fokal-entzündliche MRT-Aktivität. Für die Indikationsstellung sind einerseits die frühe Erkennung einer schubunabhängigen Progression, andererseits die Abgrenzung der aktiven SPMS von einer nicht aktiven Erkrankung von entscheidender Bedeutung.

Highlights

  • Multiple sclerosis (MS) is a disease continuum from a clinically isolated syndrome through relapsing remitting MS to secondary progressive MS (SPMS)

  • A substance that crosses the blood-brain barrier, the EXPAND trial demonstrated a significant reduction in the risk of disability progression in typical SPMS

  • Subgroup analyses suggest a higher efficacy of siponimod in younger patients with active SPMS

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Summary

Krankheitsmodifizierende Therapie der sekundär progredienten Multiplen Sklerose

Zentrales Risiko bei Multipler Sklerose (MS) ist die zunehmende und irreversible Behinderung. Krankheitstypisch besteht initial ein schubförmiger Verlauf („relapsingremitting MS“, RRMS) mit späterem Übergang in sekundäre Progredienz („secondary progressive MS“, SPMS). Bei der RRMS resultiert Behinderung primär aus entzündlichen Schüben, die meist gut auf krankheitsmodifizierende Therapien ansprechen. Schubunabhängig tragen gleichzeitig diffus entzündliche und neurodegenerative Mechanismen zur Progredienz bei. Dieser Aspekt tritt bei der SPMS in den Vordergrund, beginnt aber schon früh bei der RRMS. Die Verzögerung der Behinderungszunahme bei SPMS ist als außerordentlich bedeutsamer medizinischer Bedarf in der Therapie der Multiplen Sklerose anzusehen

Klinisches Bild und Diagnose der SPMS
Sekundär progrediente Multiple Sklerose
Behinderungsprogression als Endpunkt in Studien
Results
Conclusion
Verfügbare Behandlungsoptionen
RMS mit Schüben
RMS mit aktiver Erkrankung
Klinischer Stellenwert von Siponimod
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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