Abstract

ZusammenfassungHintergrundDie Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitswesen wächst seit Jahren. Diese Studie untersucht das Ausmaß der Nutzung und Implementierung digitaler Lösungen im Bereich der Bewegungsförderung im Setting Pflege sowie die Technikaffinität und die Bereitschaft des Pflegepersonals zur Nutzung digitaler Lösungen. Ein weiterer Fokus liegt auf den Nutzungsbedingungen, die digitale Konzepte erfüllen sollten, sowie möglichen Risiken die bei der Nutzung derselbigen auftreten können.MethodikEs wurde ein Onlinefragebogen mit quantitativen und qualitativen Fragestellungen zur Nutzungsbereitschaft und Voraussetzungen für digitale Lösungen entwickelt, unter Einbezug von zwei Fragebögen zur Technikaffinität (ATI und TA-EG). Die Pflegeeinrichtungen wurden deutschlandweit rekrutiert. Die Daten wurden qualitativ mit MAXQDA und quantitativ mit SPSS Version 27 analysiert.Ergebnisse200 Personen aus 15 Bundesländern nahmen an der Befragung teil. Eine flächendeckende Ausstattung mit digitalen Geräten und WLAN ist in Pflegeeinrichtungen noch nicht gegeben. Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Technikaffinität bezogen auf das Alter (t (198) = 3,705; p = 0,000), das Geschlecht (t (196) = -2,952; p = 0,004) und die berufliche Funktion (ATI: t (198) = 2,286; p = 0,023; TA-EG: t (198) = 2,126, p = 0,035). 47 % der Teilnehmenden haben keine Erfahrung mit digitalen Lösungen im Bereich Bewegungsförderung und Sturzprävention. Als Risiken wurden Stürze, falsche Übungsausführungen und Verringerung der sozialen Kontakte identifiziert. 65,4 % (n = 53) der Einrichtungsleitungen, und 54,6 % (n = 65) der Angestellten sind bereit eine digitale Lösung zu nutzen. Die Erwartungen beinhalteten eine gute Wirksamkeit, Individualisierungsmöglichkeiten, einfache Handhabung, sowie eine gute Alltagsintegration.SchlussfolgerungBei der Implementierung digitaler Lösungen muss die strukturelle, bislang wenig digitalisierte Situation von Pflegeeinrichtungen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse zur Technikaffinität lassen darauf schließen, dass eine Bereitschaft zur Nutzung an sich vorhanden ist. Mögliche Risiken und bisherige Erfahrungen, sowie Erwartungen an digitale Lösungen müssen in die Entwicklung derselbigen einfließen, um eine langfristige Nutzung zu ermöglichen.

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