Abstract

ZusammenfassungIm Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht der Beitrag die alltäglichen Medienpraktiken von Nutzer:innen mit Fokus auf die Reduzierung und den Verzicht von digitalen Kommunikationsmedien. Die fortschreitende Digitalisierung führt bei vielen Nutzer:innen zunehmend zu digitalem Stress, der maßgeblich durch das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit, des Multitaskings, eines Überangebots an Kommunikationsmöglichkeiten und der damit einhergehenden Überforderung und Zeitnot ausgelöst wird. Im Alltag lassen sich vermehrt Praktiken des Abgrenzens, des Verzichts und der Reduzierung beobachten, um digitalen Stress zu verringern. Diese werden im vorliegenden Beitrag mit Fokus auf die generationalen Unterschiede untersucht, da die spezifischen alltagsbedingten Differenzen in der Medienkompetenz, Mediensozialisation und im Medienrepertoire der Nutzer:innen auch jeweils andere Praktiken hervorrufen. Auf empirischer Basis können insgesamt 17 verschiedene Praktiken der Grenzziehung entlang der vier Dimensionen Beschleunigung, Mittelbarkeit, Differenzierung und Optimierung identifiziert und illustriert werden. Im Ergebnis wird deutlich, dass sich lediglich die Praktiken des Einteilens, des Unterlassens und des Verlagerns in beiden Gruppen finden lassen und es somit deutliche Unterschiede in generationaler Hinsicht gibt. Diese lassen sich vor allem mit der Haltung zur eigenen Mediennutzung begründen. Für die Jüngeren impliziert der Verzicht eine aktive Begründungspflicht, da sie Medienhandeln als obligatorisch empfinden. Bei den Älteren findet sich dagegen ein gelassenerer Umgang mit Medien und daraus resultierend andere, selbstbestimmtere Praktiken der Grenzziehung.

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