Abstract

Abstract. Equality, a concept so central to democratic societies, is being scrutinized in a critical manner in this paper. It argues that the spatial borders of territorial states are also the limits of the validity of the principle of abstract equality, of its ideological productivity as well as its emancipatory potential. The paper discusses the Marxist critique of the limitations of the merely abstract, formal understanding of equality that is inscribed into the structures of democratic states, and the ways in which both the Marxist tradition and current theories of radical democracy find an emancipatory potential in the demand for abstract equality that makes possible going beyond its very abstractions. The focus of these discussions is on how spatiality is integrated into theories of radical democracy on the level of theory. The paper suggests that combining the insights on the productivity of spatial forms from discussions in human geography with the critique of merely abstract equality is a decidedly geographical contribution to the development of theories of the political.

Highlights

  • Die Struktur des Wirtschaftssystems wirkt sich auf alle menschlichen Beziehungen und selbst die innerste Verfaßtheit des Individuums aus

  • Anlass dieser Diskussion ist die weit geteilte Einschätzung, dass die in Deutschland jüngst politisch so erfolgreiche Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) das „universelle Gleichheitspostulat der Aufklärung [. . . ] infrage stellt“ (Salzborn, 2017:166)

  • Mindestens ebenso wichtig aber, so das geographische Argument dieses Beitrags, ist die Infragestellung der Selbstverständlichkeit, mit der Gesellschaft und Rechte anhand der räumlichen Grenzen der territorialen Staaten aufgeteilt werden, um die mittels der Grenzen erst geschaffene Differenz zwischen Nationen absolut zu setzen und damit die zahlreichen anderen, gesellschaftlich produzierten Differenzen zu negieren

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Summary

Introduction

Die Struktur des Wirtschaftssystems wirkt sich auf alle menschlichen Beziehungen und selbst die innerste Verfaßtheit des Individuums aus. Ziel dieses Beitrages ist es, diesen schillernden Begriff kritisch zu hinterfragen und zu argumentieren, dass die räumliche Organisation kapitalistischer Gesellschaften von entscheidender Bedeutung für die Grenzen seiner Geltung ebenso wie seines emanzipatorischen Potentials ist. Anlass dieser Diskussion ist die weit geteilte Einschätzung, dass die in Deutschland jüngst politisch so erfolgreiche Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) das „universelle Gleichheitspostulat der Aufklärung [. Dass dem nicht generell so ist, sondern dass der breite Zuspruch zu AfD-Positionen gerade auf einer selektiven Infragestellung abstrakter Gleichheit basiert, die an deren Grundlagen in den fundamentalen Strukturen kapitalistischer Vergesellschaftung gerade nicht rüttelt (Belina, 2020a). Dass auch die selbsterklärte Mitte politische Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bedienen will, von denen aus empirischen Studien bekannt ist, dass sie bis weit in die Mitte der Gesellschaft geteilt werden (Zick et al, 2019:66–73).

Belina
Kritik der abstrakten Gleichheit
Das emanzipatorische Potential abstrakter Gleichheit
Rancière
Balibar
Jenseits der abstrakten Gleichheit
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