Abstract

Abstract. Major trends in society like flexibilisation, blurring of boundaries between life spheres and subjectification of labour come along with new requirements in individual's everyday life. In the scientific debate it has in contrast hardly been discussed how these trends affect different levels of society beyond social strata like the creative class. Referring to the concepts of reflexive modernity and time-geography the focus of this article is on temporal and spatial aspects of societal change and its effects on everyday life. Based on in-depth interviews and a household survey carried out in different residential areas in the region of Halle-Leipzig the paper points out how blurred borders between "work'' and "life'' affect individuals' space-time activities between new opportunities and new constraints. Here an inner-city neighbourhood and a community in the urban sprawl between Halle and Leipzig are under consideration to highlight different strategies to deal with weakening associations between activities, place and time emerging in different settlement structures.

Highlights

  • Die Entgrenzung von Arbeit und die Transformation raumbezogener Orientierungen zwischenstädtische Strukturen und Milieus sowie Beschäftigungsformen auch jenseits der Wissensökonomien im Mittelpunkt der Betrachtung

  • Der Versuch einer Definition entgrenzter Lebensweisen offenbart jedoch, dass die in der Literatur geschilderten Kernkriterien, wie die fehlende Trennung von Arbeit und Privatleben sowie flexible Arbeitszeiten keine grundsätzlich neuen Phänomene darstellen

  • Zentral ist in diesem Zusammenhang der Begriff der räumlichen und zeitlichen Entankerung bzw

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Summary

Einleitung

Das Schlagwort „Entgrenzung“ beschreibt vielschichtige und grundlegende Aspekte des gesellschaftlichen Wandels der Arbeits- und Lebenswelt im Kontext der Globalisierung (z.B. Läpple et al, 2010). Im Mittelpunkt der Diskussion um eine Entgrenzung von Arbeit stehen die Auflösung eines als idealtypisch angenommenen Normalarbeitsverhältnisses und die Auswirkungen des zunehmend fließenden Übergangs von Arbeits- und Privatleben auf das individuelle Handeln im Alltag. Der „kreativen Klasse“ werden in diesem Zusammenhang als „Zeitpioniere“ und Vorreiter auf dem Weg zu neuen, weniger standardisierten Arbeits- und Lebensweisen betrachtet (Hörning et al, 1998; Oßenbrügge et al, 2009; von Streit, 2011; Thiel, 2008). Inwieweit eine Entgrenzung von Arbeit und Leben die Lebensgestaltung breiterer Gesellschaftsschichten betrifft und damit als ein gesellschaftsumfassendes Phänomen verstanden werden kann, das in unterschiedlichen raumstrukturellen Zusammenhängen gelebt wird, wurde dagegen bislang kaum thematisiert. Im Anschluss wird auf der Grundlage von Haushaltsbefragungen und Tiefeninterviews der Frage nachgegangen, wie sich die Entgrenzung von Arbeit und Leben in unterschiedlichen raumstrukturellen Kontexten manifestieren kann.

Montanari
Der Wandel der Raumnutzungsmuster
Die Ausdehnung aktionsräumlicher Grenzen
Multilokalität: mehrere Wohn- und Arbeitsorte
Die Konvergenz von Arbeits- und Lebenswelt
Deindustrialisierung und Mietermarkt
Untersuchungsdesign
Muster räumlicher Orientierung in urbanen und zwischenstädtischen Kontexten
Leipzigs Südvorstadt – Ein urbanes Szeneviertel
Resümee
Literatur
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