Abstract

ZusammenfassungInternationale Forschungsergebnisse zeigen, dass Classroom Management (CM) Unterrichtsstörungen effektiv reduzieren kann. Wie CM in der Forschungsliteratur konkret definiert wird, variiert jedoch sehr stark. Grundsätzlich lassen sich eine traditionelle, lehrkraftzentrierte Perspektive von einer erweiterten Perspektive, bei der Schüler*innen stärker miteinbezogen werden, unterscheiden. Einhergehend mit einem erweiterten Begriffsverständnis wird in verschiedenen Arbeiten betont, dass die Basis für ein effektives CM eine tragfähige Lehrkraft-Schüler*innen-Beziehung (LSB) sei. Im Beitrag wird vor diesem Hintergrund untersucht, inwieweit der lehrkraftzentrierte Umgang mit Unterrichtsstörungen (LUU) und die LSB in Zusammenhang mit der Regeleinhaltung von Schüler*innen stehen. Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung mit n = 548 Schüler*innen (49 % weiblich, Alter: M = 9,10, SD = 0,70) aus dritten und vierten Grundschulklassen wurde erörtert, ob a) der durch die Schüler*innen wahrgenommene LUU positiv mit der Regeleinhaltung der Schüler*innen zusammenhängt, b) die durch die Schüler*innen wahrgenommene LSB in positivem Zusammenhang mit der Regeleinhaltung steht und c) eine positive LSB den Zusammenhang von LUU und Regeleinhaltung erhöht. Die Ergebnisse der Mehrebenenanalyse stützen die zweite und dritte Hypothese mit schwachen bis mittleren bzw. sehr schwachen Effekten. Entsprechend könnte im Sinne der dritten Hypothese davon ausgegangen werden, dass der LUU umso effektiver ist, je positiver Schüler*innen die Beziehung zu ihrer Lehrkraft wahrnehmen.

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