Abstract

ZusammenfassungDie wichtige Debatte um den israelbezogenen Antisemitismus ist aktuell in eine Sackgasse geraten. Um zur Versachlichung der wissenschaftlich-öffentlichen Diskussion beizutragen, schlägt der vorliegende Artikel eine Differenzierung von subjektiv bewussten und unbewussten antisemitischen Ressentiments vor und bettet diese Unterscheidung in ein demokratietheoretisches Argument ein. Vor dem Hintergrund eines Demokratiebegriffs, der die komplexe Koexistenz von Einheit und Pluralität in demokratischen Gesellschaften ebenso impliziert wie das grundsätzliche Spannungsverhältnis zwischen Religion und Volksherrschaft, wird es dabei nicht nur möglich, den Staat Israel in nicht-antisemitischer Weise als jüdisches Kollektiv zu reflektieren, sondern auch einschlägige Aporien im Nahostkonflikt zu veranschaulichen. Auf dieser Basis erfolgt eine ausgewogene Auseinandersetzung mit dem von Kritiker:innen lancierten Apartheidvorwurfs gegenüber der israelischen Regierung sowie eine Einschätzung der palästinensischen Boykottbewegung BDS.

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